Sablatnig: Ein Gymnasiast im Wahlkampf

Mit 18 Jahren ist Johannes Sablatnig der jüngste Kandidat auf der NEOS-Landesliste für die Landtagswahl. Der Gymnasiast aus Hinterbrühl (Bezirk Mödling) will Schulden und Bürokratie abbauen, Breitband und Öffis ausbauen.

Den Spielplatz an der Beethovenstraße in Hinterbrühl (Bezirk Mödling) hat Johannes Sablatnig als Ort für das Interview gewählt. „Das ist der Spielplatz oder Park von meinem Heimatort. Ich war da schon als Kind oft mit meinen Tanten oder Großeltern. Das ist ein persönlicher Ort, wo ich mich wohlfühle. Jetzt bin ich aber nur noch selten hier, meine Laufroute verläuft aber durch diesen Park.“

Johannes Sablatnig NEOS Hinterbrühl

ORF / Koppensteiner

Johannes Sablatnig auf dem Spielplatz in Hinterbrühl

Steckbrief: Johannes Sablatnig (NEOS)

  • Geburtsdatum: 28.11.1999
  • Wohnort: Hinterbrühl
  • Beruf: Schüler

Sablatnig ist 18 Jahre alt und geht noch zur Schule, ins Gymnasium. „Vor eineinhalb Jahren war die Bundespräsidentenwahl, das hat mich sehr interessiert, da wurde ich politisiert, weil sie doch sehr lange gedauert hat“, sagt er über seine Motivation, politisch aktiv zu werden. „Ich glaube, dass es eine junge Stimme geben muss. Die gibt es leider noch nicht, denn wie wir wissen, sitzt im Landtag kein Unter-30-Jähriger. Das will ich ändern“, sagt Sablatnig.

Auf der Landesliste von NEOS kandidiert der 18-Jährige auf Platz 15. „Ich habe mir viele Parteien angeschaut, mir hat das Programm von NEOS getaugt. Die Europapolitik und die Bildungspolitik passen sehr zu meinem Gedankengut“, sagt Sablatnig über die pinke „Bürgerbewegung“, wie er sie bezeichnet.

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Politisches auf dem Kinderspielplatz

Ein 18-Jähriger für mehr Generationengerechtigkeit: „Die Schuldenpolitik muss beendet werden“, sagt Sablatnig.

noe.ORF.at konfrontiert die jüngsten Kandidaten der Parteien unter den Top 20 auf der Landesliste mit „jungen Themen“:

MOBILITÄT Der Schüler aus Hinterbrühl fordert, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in Niederösterreich ausgebaut werden. „Viele Orte sind schwer oder nur selten erreichbar, oft sind die Züge auf den Hauptadern überfüllt. Da muss man etwas ändern.“ Dass der letzte Bus von Mödling nach Hinterbrühl etwa um 21.30 Uhr fahre, mache „einen Heimatort nicht sehr attraktiv. Ich verstehe jeden der dann in die Stadt zieht.“ Die konkreten Lösungsvorschläge des 18-Jährigen: auf den S-Bahn-Strecken dichtere Intervalle schaffen und die Buslinien ausbauen.

WOHNEN Wohnen und Mobilität seien eng verbunden, sagt Sablatnig: „Es ist nicht sehr attraktiv, wo zu wohnen, wo man lange auf den Zug oder Bus warten muss.“ Akuten Handlungsbedarf sieht er bei der Breitbandversorgung der Gemeinden, die jetzt forciert werden müsse.

Landtagswahl 2018 auf noe.ORF.at:

Alle Informationen und Hintergrundberichte zur Wahl finden Sie bis 28. Jänner hier.

ARBEITSMARKT Der 18-Jährige gibt weniger Bürokratie als Marschroute vor, um zu ermöglichen, dass sich Start-ups entwickeln können: „Ein Jungunternehmer will nicht ständig auf ein Amt laufen, um eine Firma gründen zu können, sondern will jetzt was tun. Wir müssen jetzt handeln und jetzt den Leuten etwas ermöglichen.“

„SEIN“ THEMA Die Generationengerechtigkeit: „Jeder Einwohner in Niederösterreich hat einen Schuldenrucksack von 5.000 Euro. Diese Schulden, die wir heute leider noch immer machen, sind die Steuern von morgen. Das raubt Chancen und deswegen muss man die Schuldenpolitik beenden und die Schulden abbauen.“

Johannes Sablatnig NEOS Hinterbrühl

ORF / Koppensteiner

Zu seinen Chancen auf einen Einzug in den Landtag nach der Wahl am 28. Jänner äußert sich der 18-Jährige nicht konkret: „Ich kandidiere, um junge Leute zu repräsentieren, um jungen Leuten eine Stimme im Landtag zu geben. Ich will einfach Niederösterreich verbessern.“ Im Wahlkampf ist er sowohl auf der Straße, als auch auf Social-Media-Plattformen unterwegs.

Sendungshinweis

„Radio NÖ Mittagsmagazin“, 19.1.2018

Für seinen künftigen beruflichen Weg hat sich der Gymnasiast noch nicht entschieden. Nur eines ist derzeit fix: Hauptberuflicher Politiker will er nicht werden. „Der Politikerjob ist glaube ich nichts für mich, denn es ist ein sehr anstrengender Job. Ich will einfach nur eine junge Stimme für die jungen Leute sein. Ich will junge Politik machen, junge Leute repräsentieren.“

Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at