Post-Zentrum Langenzersdorf vor dem Aus

Das in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) geplante Logistik-/Postverteilerzentrum steht vor dem Aus. Der für das Projekt notwendige Grundstücksverkauf der Gemeinde an die Post ist laut einem Post-Pressesprecher gescheitert.

Gegen das Projekt gab es von Beginn an Widerstand. Bereits im vergangenen Mai hatte eine Bürgerinitiative angekündigt, „mit allen rechtlichen Mitteln“ gegen das geplante Post-Verteilerzentrum an der A22 (Donauuferautobahn) bei Korneuburg Ost kämpfen zu wollen. Post-Chef Georg Pölzl meinte damals, er sei „zu 99 Prozent sicher dass es kommt“ - mehr dazu in Langenzersdorf: Post hält an Bauplänen fest (noe.ORF.at; 12.5.2017). Doch nun steht das Post-Zentrum vor dem Aus. Die Post sei informiert und bereits auf der Suche nach einem neuen Standort.

Grundstücksverkauf soll gescheitert sein

Erst am Wochenende wandte sich die Bürgerinitiative „Nein zum Logistikzentrum Langenzersdorf“ in einem Offenen Brief an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Dabei wurde an die „Vorsitzende der NÖ Landesregierung“ appelliert, dass sie ihrer „Verantwortung als objektives Regulativ und Entscheidungsgremium im Dienste der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher“ in der Sache Logistikzentrum Langenzersdorf nachkomme.

Ein für das Projekt notwendiger Grundstücksverkauf der Gemeinde Korneuburg sei gescheitert, bestätigte Post-Sprecher Michael Homola am Montag gegenüber noe.ORF.at. Nun sei das Unternehmen auf der Suche nach einem neuen Standort. Ein für die Zufahrt notwendiges Grundstück auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Korneuburg sollte laut dem Post-Sprecher an Langenzersdorf abgetreten werden. Das sei mehrmals zugesagt worden, so Homola. „Dem ist seit heute nicht mehr so“, die Post AG sei am Montag darüber informiert worden. „Ohne diese Zufahrt wird es kein Postverteilerzentrum in Langenzersdorf geben“, stellte Homola klar. Das seit zwei Jahren geplante Projekt sei „politisch verhindert worden“.

Neue Location nördlich von Wien wird gesucht

Der Korneuburger Stadtchef Christian Gepp (ÖVP) ließ wissen, dass er „im Sinne des Miteinanders auch als Bürgermeister von Korneuburg die Interessen der Anrainer von Bisamberg und Langenzersdorf ernst nehmen möchte und werde“. Das Zentrum mit rund 300 Mitarbeitern wäre laut Post auf einem zehn Hektar großen Areal geplant gewesen, die Investitionssumme hätte 50 Millionen Euro - davon fünf Millionen in Umweltschutzmaßnahmen - betragen. Das Vorhaben könne nun nicht am „best geeigneten Standort“ gebaut werden, so Homola. Jetzt werde eine neue Location für ein Logistikzentrum für Pakete nördlich von Wien gesucht.

Links: