„Mai-Mai Sau-Sau“: Maissau im Faschingsfieber

Seit 1962 hat der Faschingsumzug in Maissau (Bezirk Hollabrunn) Tradition. „Mai-Mai Sau-Sau“ lautet der Faschingsgruß. Jährlich kommen am Faschingssonntag etwa 4.000 Besucher. Die Vorbereitungen sind aufwändig.

Rotes, gelbes, blaues und grünes Krepppapier liegt auf dem Tisch, rundherum sitzen etwa 15 Personen und drehen sogenannte Faschingsroserl. Etwa 4.000 Besucher werden beim Umzug am Faschingssonntag erwartet, und jeder soll ein Roserl bekommen. Zusätzlich wird der Wagen des Prinzenpaares mit den Papierroserl geschmückt.

Faschingsvorbereitungen Maissau

ORF / Seiser

Das erfordert viel Einsatz. „Die Wochen vor dem Umzug treffen wir uns sicher jedes Wochenende“, sagte Romana Macht. „Es ist viel Arbeit, aber macht auch immer Spaß, weil viele Leute da sind. Wir haben eine Gaudi und man redet über alles Mögliche.“ Nachdem die Roserl aus Krepppapier fertig gedreht sind, wird ein Draht als Stiehl angebracht. Anschließend werden die Blüten in flüssiges Wachs getunkt. Ist das getrocknet, wird der Stiel noch mit grünem Papier umwickelt.

700 Personen wirken beim Umzug mit

Die Vorbereitungen für den Umzug starten schon Anfang November, erklärt der Obmann der Faschingsgilde, Michael Zellhofer. „Das sind sehr viele, die da dabei sind. In Summe sind es 700 Mitwirkende, die entweder bei Gruppen mitmachen oder in der Organisation tätig sind.“ Etwa 35 Gruppen ziehen am Faschingssonntag durch den Ort. Kindergarten, Volksschule, Vereine, Privatpersonen, Musikkapelle - zu Fasching ist in Maissau der ganze Ort auf den Beinen.

Faschingsvorbereitungen Maissau

ORF / Seiser

Viel Arbeit und Vorbereitung für einen einzigen Tag. Den Maissauern ist es die aber definitiv Wert. „Wenn man beim Maissauer Fasching schon als Volksschüler oder Kindergartenkind dabei ist, dann ist man infiziert. Und das lässt einen dann das ganze Leben nicht mehr los“, so Christian Macht. „Es freut sich jeder schon immer auf die fünfte Jahreszeit und das ist einfach so: Als Maissauer macht man da mit“, sagte Romana Macht.

Neues Prinzenpaar: Melanie I. und Patrick I.

Große Aufregung gibt es immer um das Prinzenpaar. Alle zwei Jahre gibt es ein neues. Der alte Faschingsprinz bestimmt den neuen, und der sucht sich dann seine Prinzessin. Vor der offiziellen Bekanntgabe zu Faschingsbeginn ist es streng geheim, wer das neue Paar ist. Heuer sind es erstmals Prinzessin Melanie I. und Prinz Patrick I.

Ebenso wichtig wie das Prinzenpaar ist der Faschingsbürgermeister. Seine Aufgabe ist es „den Narrenhaufen in gewisser Weise anzuführen“, erklärt Faschingsbürgermeister Christian Macht. „Das ist mir jetzt schon viele Jahre gelungen, und ob es heuer wieder so sein wird, das lassen wir herankommen.“

Faschingsprinzen Maissau

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Das Prinzenpaar Melanie I. und Patrick I.

Ehemalige Prinzen und Prinzessinnen tragen Kappe

Besonders auffällig ist in Maissau die Faschingskappe. „Das ist etwas ganz Besonderes“, erklärte Karl Frühwirth, „jeder, der einmal das Amt des Faschingsprinzen oder der Faschingsprinzessin ausüben hat dürfen, bekommt von der Faschingsgilde diesen Hut verliehen. Als kleine Besonderheit wird auf der Seite der Name eingenäht.“

Die Faschingszeitung ist eine weitere Tradition in der Faschingszeit. Jede Gruppe gestaltet einen Beitrag. Es geht dabei um Ereignisse des vergangenen Jahres, die auf eine lustige Weise aufgearbeitet werden. Die erste Maissauer Faschingszeitung erschien im Jahr 1949. Die nächste wird in der Woche vor dem Faschingsumzug veröffentlicht.