FPÖ auf „Betriebs-Tour“ im Waldviertel

Die FPÖ setzt im Wahlkampf auf Betriebsbesuche und Wirtschaft. Am Mittwoch war Spitzenkandidat Udo Landbauer im Waldviertel unterwegs und warb um Stimmen. Auf die NS-Lieder-Vorwürfe werde man nicht angesprochen.

„Stur und fest im Boden verwurzelt“ – das habe der Schremser Granit mit den Menschen im Waldviertel gemeinsam. Udo Landbauers Gesprächspartner, der Unternehmer Rudolf Kammerer, ist zum Scherzen aufgelegt. Er führt den FPÖ-Spitzenkandidaten über seinen Steinbruch, erzählt von seinen Aufträgen oder chinesischer Konkurrenz. Bis zur Landtagswahl am Sonntag sind es noch vier Tage, auch für die FPÖ geht der Wahlkampf in den Endspurt. Den Schwerpunkt legen die Freiheitlichen in dieser Phase auf Betriebe, wie etwa beim Besuch des Granitwerks im Bezirk Gmünd.

Wahlkampfreportage FPÖ

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Udo Landbauer beim Besuch des Granitwerks im Bezirk Gmünd

Landbauer will Entbürokratisierung

Hier im nördlichen Waldviertel will die FPÖ herausfinden, wo bei Unternehmern der Schuh drückt. „Viele haben Schwierigkeiten, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden“, sagt Landbauer. Bedingt sei dies auch durch die Abwanderung, speziell das Waldviertel habe es „durch strukturelle Probleme schwer“, meint der 31-jährige Spitzenkandidat. In Zukunft ginge es um Entbürokratisierung sowie ein „Miteinander von Arbeitgeber und –nehmer“.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 24.1.2018

Dem Termin im Schremser Steinbruch waren am Vormittag schon zwei andere Betriebsbesuche im Waldviertel vorangegangen. Dazwischen kehrten Landbauer und seine Kollegen in ein Wirtshaus in Vitis (Bezirk Waidhofen a.d. Thaya) ein. Nicht in der Gaststube, sondern in einem Nebenraum ließen sie beim Mittagessen die ersten beiden Termine Revue passieren. Hier im Bezirk Waidhofen an der Thaya hatte die FPÖ bei der vergangenen Nationalratswahl im Herbst fast 29 Prozent der Stimmen erreicht.

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Im Wahlkampf der letzten Wochen setzte die FPÖ auf das Thema Sicherheit und sprach sich für Sanktionen bei der Integration aus. Ab und an kam es zu Provokationen, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) etwa nannte man „Moslem-Mama“. Vier Tage vor der Wahl ist davon nichts mehr zu merken, heute provoziert hier niemand mehr.

Vorwürfe seien „konstruierte Geschichte“

Am Schremser Steinbruch war die Zufahrtsstraße in den vergangenen Tagen noch eisig, doch am Mittwoch hat die Sonne das Eis schon in Matsch verwandelt und die Parteimitglieder stapfen vorsichtig um die Pfützen herum. Im Gespräch mit dem Werksleiter übernimmt Udo Landbauer die Rolle des Zuhörers. Viel spricht er heute, am Tag nach den teils schweren NS-Lieder-Vorwürfen und den eingeleiteten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht - mehr dazu in Staatsanwaltschaft ermittelt wegen NS-Liedern (noe.ORF.at; 24.1.2018).

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Die Causa werde auch mit keinem Wort erwähnt. Das sei heute schon die ganze Zeit so, sagt Landbauer später im Interview: „Das habe ich heute in negativer Art und Weise kein einziges Mal erlebt“, sagt er. Auf sozialen Medien sowie über Telefonate gebe es sogar „enormen Zuspruch“. Udo Landbauer nennt die Causa eine „konstruierte Geschichte“, dass die Staatsanwaltschaft nun in dem Fall ermittelt, begrüßt er.

Miriam Steiner und Benedikt Fuchs, noe.ORF.at

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