Landbauer (FPÖ): „Es wird schwierig“

Bei der FPÖ sprach man nach der ersten Hochrechnung von einem „starken Signal“. FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer sagte, dass es aber schwierig werde, freiheitliche Ideale durchzusetzen.

Sendungshinweis

„Zeit im Bild spezial“, 28.1.2018

Udo Landbauer, Spitzenkandidat der FPÖ, nutzte seine erste Stellungnahme am Sonntag, um der ÖVP zur absoluten Mehrheit zu gratulieren. Dennoch ist Landbauer alles andere als glücklich damit, denn „es wird dadurch schwieriger, freiheitliche Inhalte durchzusetzen“.

LTW18 Spannung Wahltag

APA/Robert Jäger

Udo Landbauer nach der eigenen Stimmabgabe

Unklar ist für Landbauer, welche Auswirkungen die „mediale Kampagne“ rund um ein antisemitisches Liederbuch gehabt habe. Dass man in Niederösterreich immer noch nicht zu den stärksten FPÖ-Landesparteien zählt, erklärt er vor allem mit der „ÖVP, die im eigenen Wählerpool fischt.“

Landbauer: „Ich will für das Land arbeiten“

Spekulationen um einen möglichen Rücktritt entgegnete Landbauer, dass man Personalentscheidungen erst in den nächsten Tagen treffen werde. „Es gibt eine gültige Liste. Ich will für das Land arbeiten, ich bin ein begeisterter Niederösterreicher. Ich mache das Angebot, das Gespräch zu suchen und dann vernünftig für das Land zu arbeiten.“

FPÖ-Landesparteisekretär Christian Hafenecker zeigte sich in einer Reaktion auf die SORA-Hochrechnung erfreut. Demnach erhalte die Freiheitliche Partei 14,9 Prozent (plus 6,7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2013) bzw. acht Mandate (plus 4 Mandate).

Christian Hafenecker

ORF

FPÖ-Landesparteisekretär Christian Hafenecker

Dass man die eigenen Wahlziele - eine eigene Verdoppelung der Stimmen und das Verhindern einer neuerlichen absoluten Mehrheit der ÖVP - nicht erreicht habe, lässt Hafenecker nicht gelten: „Wir haben uns vielleicht nicht prozentuell verdoppelt, aber trotzdem war eine Verdoppelung ein Ziel von uns.“ Schließlich habe man „die doppelte Mandatsanzahl erreicht, das ist ein sehr starkes Signal.“ Das sei vor allem bemerkenswert, weil die FPÖ auf Bundesebene ein „sehr ambitioniertes Regierungsprogramm präsentiert hat, das vom politischen Mitbewerber sehr gescholten wurde“, so der Landesparteisekretär.

Hafenecker: „Beispiellose Medienkampagne“

Landtagswahl 2018 auf noe.ORF.at:

Alle Informationen und Hintergrundberichte zur Wahl finden Sie hier.

In Bezug auf die Aufregung rund um das antisemitische Liederbuch der Burschenschaft Germania sprach Hafenecker von einer „beispiellosen Medienkampagne“, die man in den letzten Tagen vor der Wahl gesehen habe. Man könne angesichts dieser Punkte „sehr glücklich über das Ergebnis sein.“

Ähnlich äußerte sich in einer ersten Reaktion auch Harald Vilimsky, Generalsekretär der Bundespartei: „Das Ziel ‚Plus hundert Prozent‘ ist derart ambitioniert, dass man da schon ein Auge zudrücken muss, wenn es nur ein Plus von 90 Prozent wird.“

Rücktritt Landbauers für Vilimsky derzeit kein Thema

Angesprochen auf die Vorwürfe gegen Spitzenkandidat Udo Landbauer sprach er von einem „Foul im Zieleinlauf, wenn man einem damals Elfjährigen versucht, 20 Jahre später eine Geschichte anzuhängen.“ Dadurch habe es vielleicht „da und dort eine Irritation gegeben“, so Vilimsky.

Er betonte, dass die FPÖ „eine Distanzierung von allem, was irgendwie einen totalitären, antisemitischen oder sonst irgendeinen unangenehmen Geruch hat“, lebe. Auch ein Rücktritt Landbauers sei für ihn jetzt kein Thema: „Wir tauschen überhaupt niemanden aus. Wir setzen uns morgen zusammen, werden uns optimal auf diese neue Situation hin ausrichten.“

Strache: „Hervorragendes Ergebnis“

Für Bundesparteichef Heinz-Christian Strache hat die FPÖ bei der niederösterreichischen Landtagswahl „ein sehr erfolgreiches“ Ergebnis erzielt, „denn wenn man von knapp acht Prozent in Richtung 15 Prozent zulegt, eine Verdoppelung von vier auf acht Mandate, dann sind wir heute die Partei, die den größten Zuwachs erleben konnte.“

Man habe „das zweitbeste Ergebnis der FPÖ Niederösterreich bei Landtagswahlen“ verzeichnet „und das zeigt, dass auch die Regierungsarbeit offensichtlich bei den Bürgerinnen und Bürgern gut ankommt“, so Strache am Sonntagabend bei der Wahlparty der FPÖ Niederösterreich. Angesprochen auf einen möglichen Verzicht Landbauers auf den Posten eines Landesrats sagte Strache nur: „Jetzt werden wir einmal dieses schöne Ergebnis wirken lassen und uns dann morgen in den Gremien damit auseinandersetzen.“

Links: