ÖVP-Wähler treu, Stronach-Wähler gespalten

Die Wählerstromanalyse zeigt, dass die Niederösterreicher, die 2013 die ÖVP wählten, ihrer Partei fast vollständig die Treue gehalten haben. Beim Team Stronach (TS), das nicht mehr antrat, zerstreute sich die Wählerschaft.

Sendungshinweis

ZIB2, 28.1.2018

Ein Drittel jener Wähler, die bei der Landtagswahl 2013 dem TS ihre Stimme gegeben hatten, blieben bei der diesjährigen Wahl - bei der diese Option nicht mehr zur Wahl stand - zu Hause. Der Rest teilte sich relativ gleichmäßig auf die antretenden Parteien auf. Dabei schnitt die FPÖ bei den ehemaligen TS-Wählern mit 22 Prozent am stärksten ab, dahinter folgten die ÖVP (15 Prozent), die SPÖ (14 Prozent) und NEOS (zwölf Prozent). Abgeschlagen waren in dieser Wählergruppe die Grünen mit lediglich vier Prozent - mehr dazu in Die Wählerstromanalyse im Detail.

Wählerstromanalyse

SORA/ORF.at

SPÖ für ÖVP-Wähler vollkommen unattraktiv

Den Grünen blieb auch lediglich knapp über die Hälfte der eigenen Wählerschaft treu, der Rest wanderte zu NEOS (21 Prozent), SPÖ (13 Prozent) und ÖVP (zehn Prozent) ab oder wählte gar nicht (vier Prozent). Deutlich besser sah die Situation bei der ÖVP-Wählerschaft aus. 85 Prozent der ÖVP-Wähler des Jahres 2013 setzten ihr Kreuz am Sonntag bei Johanna Mikl-Leitners Partei, so viele wie bei keinem politischen Mitbewerber. Bei der ÖVP wanderten lediglich je sechs Prozent ins FPÖ- und Nichtwählerlager ab. Auffällig ist, dass die Zahl jener ehemaligen ÖVP-Wähler, die zur SPÖ wechselten, so gering war, dass sie in der Analyse auf null abgerundet wird.

Landtagswahl in noe.ORF.at

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Zu den Sozialdemokraten wechselten hingegen vor allem ehemalige TS- (sechs Prozent) und Grünwähler (fünf Prozent). NEOS, das heuer zum ersten Mal antrat, rekrutierte seine Wähler wiederum vor allem aus ehemaligen Anhängern der Grünen (35 Prozent), der ÖVP (25 Prozent) und des TS (24 Prozent).

Sinkende Wahlbeteiligung

Für den klaren Großteil jener Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die bei der Landtagswahl 2013 den Urnen ferngeblieben waren, war offenbar auch das neue politische Angebot nicht reizvoll. So blieben 91 Prozent der ehemaligen Nichtwähler auch diesmal zu Hause, fünf Prozent machten ihr Kreuz bei der FPÖ und je zwei Prozent bei SPÖ und Grünen. Generell nahm die Wahlbeteiligung heuer deutlich ab - mehr dazu in ÖVP holt erneut „Absolute“ (noe.ORF.at; 28.1.2018).

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