Bis zu 200 E-Autos für Land und Gemeinden

In einer gemeinsamen Aktion kaufen Land und Gemeinden bis zu 200 Autos mit Elektroantrieb. Geplant ist, die Kosten aufgrund der großen Bestellung so gering wie möglich zu halten und die Akzeptanz für E-Mobilität zu stärken.

Das Ziel, das die Landesregierung in Bezug auf E-Mobilität verfolgt, ist momentan noch weit entfernt: 50.000 E-Autos sollen im Jahr 2020 auf Niederösterreichs Straßen unterwegs sein - mehr als zehnmal so viele wie derzeit. Für einen Impuls sollen nun die Gemeinden sowie die Dienststellen des Landes sorgen.

Im Herbst 2017 präsentierte die Energie- und Umweltagentur NÖ (ENU) eine Ausschreibung des „Nachhaltigen Beschaffungsservice NÖ“. Mit dieser Dienstleistung will das Land seit 2016 öffentliche Stellen beim Kauf von umweltverträglichen Produkten unterstützen - etwa im Bereich der energiesparenden Straßenbeleuchtung. Die neueste Aktion sollte nun die Vorzüge von Elektroautos für den Einsatz bei kommunalen Bauhöfen, ausgegliederten Landesgesellschaften und Ähnlichem hervorheben.

Höherer Bedarf als erwartet

Jetzt ist das Vergabeverfahren laut Angaben des Landes abgeschlossen. Ursprünglich habe man mit einem Bedarf von etwa hundert neuen Autos gerechnet. Tatsächlich beteiligen sich zunächst 50 Gemeinden. Ebenso viele Autos werden auch für das Land Niederösterreich angekauft, davon alleine 35 für den niederösterreichischen Straßendienst. Doch die Aktion dürfte ausgeweitet werden, wie Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mitteilte: „Ich bin begeistert vom großen Interesse unserer Gemeinden.“ Wegen des erhöhten Zuspruchs „können wir auf bis zu 200 E-Autos im Rahmen der gemeinsamen Beschaffungs-Aktion aufstocken“, so Mikl-Leitner.

Eine der beteiligten Gemeinden ist Kottingbrunn (Bezirk Baden), wo das neue E-Auto künftig zur Müllentsorgung eingesetzt werden soll. „Wir haben schon ein Elektroauto in Betrieb und wollen unseren Fuhrpark erweitern“, sagt Bürgermeister Christian Macho (ÖVP) gegenüber noe.ORF.at. „Die Gemeinde betreibt eine eigene Photovoltaik-Anlage und wir wollen den Strom wieder auf die Straße bringen.“

Einsparungen im Millionenbereich erhofft

Kosteneinsparungen sollen die Ankäufe grundsätzlich in allen Gemeinden und Landesdienststellen bringen. Falls tatsächlich 200 Autos angeschafft werden, soll das mittels Mengenrabatt, geringerem Verbrauch und günstigerer Wartung insgesamt drei Millionen Euro bringen, so Mikl-Leitner: „Mit dieser Aktion sparen wir nicht nur bei Kosten und Aufwand, wir erleichtern die Umrüstung auf E-Mobilität und machen Niederösterreich im Allgemeinen wieder ein Stück smarter und umweltfreundlicher.“ Demnächst sollen die Autos angekauft werden. Kottingbrunns Bürgermeister rechnet diesbezüglich mit einer Auslieferung und Inbetriebnahme in den nächsten Monaten.

Mikl-Leitners Stellvertreter, Stephan Pernkopf (ÖVP), betont außerdem die Vorzüge von E-Car-Sharing, also der gemeinsamen Nutzung von Elektroautos. Vor allem im ländlichen Raum werde dadurch ein echter Mehrwert geschaffen. „Wir fördern den Kauf eines E-Autos mit 1.000 Euro, für Gemeinden gibt es zusätzlich die Möglichkeit für 5.000 Euro Sonderbedarfszuweisungen“, erklärt Pernkopf.

Links: