ZKW: 175 Arbeitsplätze trotz Automatisierung
Mit 25 Mitarbeitern fing 2013 alles an. ZKW, einem der weltweit führenden Spezialisten für Autoscheinwerfer, war der Hauptsitz in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) zu klein geworden. Gesucht worden war daher ein neuer Standort für die eigene Elektronik-Abteilung, den man schließlich im ecoplus-Wirtschaftspark in Wiener Neustadt gefunden hatte.
Namhafte Kunden im Automobilsektor
Seitdem werden dort in einer Produktionshalle unter anderem Leiterplatten für höherklassige LED-Scheinwerfer gebaut. Zu den Kunden zählen fast alle namhaften Autohersteller, darunter BMW, Mercedes und Volvo. Millionen Leiterplatten verlassen jedes Jahr das Werk in Wiener Neustadt. An anderen Standorten des 8.500-Mitarbeiter-Konzerns werden sie zum Herzstück von Scheinwerfern, die zum Teil klingende Namen wie Matrix-LED und Laserlicht haben.
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In der Produktionshalle laufen die meisten Prozesse automatisiert ab. Die Maschinen platzieren selbstständig und auf den Mikrometer genau Bauteile wie zum Beispiel Leuchtdioden auf den Leiterplatten, Roboterarme verpacken diese anschließend für den weiteren Transport. Einige wenige verbliebene Mitarbeiter sorgen für Bedienung und Kontrolle.
CEO: „Elektronik ist die Zukunft“
Doch bei weitem nicht alles klingt nach einer Arbeitsmarkt-Dystopie, in der die Maschine den menschlichen Arbeiter ablöst. Nebenan ist unter anderem die Entwicklungsabteilung der ZKW-Elektronik beheimatet - und die wächst seit Jahren. „Elektronik ist für das Unternehmen eindeutig die Zukunft, erst recht vor dem Hintergrund der Elektromobilität und des autonomen Fahrens“, sagt Oliver Schubert, CEO der ZKW Group. Aus den ursprünglich 25 wurden binnen fünf Jahren 270 Mitarbeiter. Das sorgte in der letzten Zeit für gravierende Platzprobleme, die der neue Zubau nun lösen soll.
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„Wir haben hierzu 3.500 Quadratmeter Bürofläche für etwa 175 hochqualifizierte weitere Mitarbeiter in der Elektronikentwicklung und in der Softwareentwicklung geschaffen“, so CEO Schubert. „Unsere Auftragsbücher sind sehr gut gefüllt und damit das so bleibt, ist Innovation wichtig.“
Bohuslav: ZKW als „Leuchtturmunternehmen“
Die neuen Mitarbeiter werden am Standort Wiener Neustadt laufend aufgenommen, knapp 50 sollen es bis zum Ende des laufenden Jahres sein. Für Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) ist es ein „Leuchtturmunternehmen“ und Musterbeispiel für Digitalisierung, denn „bei aller Digitalisierung ist es trotzdem wichtig, dass der Mensch und die menschliche Arbeitskraft im Mittelpunkt stehen.“
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Genau das sei auch der Vorteil des Standortes Wiener Neustadt, heißt es seitens der Konzernführung bei der Eröffnungsfeier am Donnerstag. „Wir haben in Wieselburg begonnen. Vor einigen Jahren haben wir überlegt, wo der richtige Standort für ZKW Elektronik ist und wo wir die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der erforderlichen Qualifikation bekommen“, erklärt CEO Oliver Schubert. Wiener Neustadt habe hier überzeugen können.
Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft
Positiv werden am Donnerstag etwa die unmittelbare Nähe zur Fachhochschule und zum Technologie- und Forschungszentrum (TFZ) hervorgehoben. Landesrätin Bohuslav zeigt sich überzeugt, dass diese Kombination nicht nur der Schlüssel zum betriebswirtschaftlichen, sondern auch zum volkswirtschaftlichen Erfolg ist: „Wir sind natürlich als Wirtschaftsstandort auch in einem Wettbewerb. Forschung, Entwicklung, Innovation - dort können wir in Zukunft gemeinsam mit den Unternehmen reüssieren. Da kann der Wettbewerb noch so stark auf uns zukommen.“
Links:
- Elektronikriese LG offenbar an ZKW interessiert (noe.ORF.at; 29.8.2017)
- ZKW „sammelte“ 180 Millionen Euro ein (noe.ORF.at; 3.7.2017)
- ZKW investiert 3,2 Millionen Euro in Wieselburg (noe.ORF.at; 3.6.2017)