Terrorprozess: Sieben Männer angeklagt

Wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation wird sieben Männern am Donnerstag in St. Pölten der Prozess gemacht. Die Gruppe soll geplant haben, nach Syrien zu reisen und sich dem Jihad anzuschließen.

Die Verdächtigen waren im Frühjahr 2017 von der Polizei verhaftet worden, drei von ihnen sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Die Männer sollen sich ab Sommer 2016 für eine radikale Form des Islam interessiert und versucht haben, andere vom „Islamischen Staat“ (IS) zu überzeugen. Als Ort dafür soll unter anderem der Gebetsraum des Universitätsklinikums St. Pölten gedient haben, aber auch auf offener Straße sollen die Beschuldigten aktiv gewesen sein.

Videos mit Enthauptungen verbreitet

In WhatsApp-Gruppen sollen die Verdächtigen beinahe täglich Propagandamaterial - etwa Videos von Enthauptungen sowie von IS-Kämpfern mit Fahnen - verbreitet haben. Die Gruppe mit Mitgliedern im Alter von 19 bis 24 Jahren soll auch mit IS-Sympathisanten in Wien in Kontakt gestanden sein. Die Beschuldigten haben laut „Kurier“ ihre Wurzeln in Tschetschenien, Mazedonien und Bosnien.

Dem 20-jährigen „Kopf“ der Gruppe werden zudem versuchter Raub und versuchte Nötigung vorgeworfen. Er soll einen Überfall auf ein Waffengeschäft in St. Pölten geplant haben, um Waffen für den Jihad zu erbeuten. Außerdem soll der junge Mann seinem Betreuer in einem Ausbildungszentrum, den er vom islamischen Glauben überzeugen wollte, mit dem Halsabschneiden gedroht haben.

Überfall auf Waffengeschäft in St. Pölten geplant

Für die beabsichtigte Reise sollen bereits Flugverbindungen gesucht worden sein. Der Aufbruch nach Syrien sollte spätestens im April 2017 erfolgen, der Überfall auf das Geschäft im März. Bei einem Cobra-Einsatz am 6. März wurden an verschiedenen Örtlichkeiten in St. Pölten mehrere Verdächtige gefasst und Datenträger sichergestellt.

Am 10. März wurde in St. Pölten ein weiterer Terrorverdächtiger festgenommen. Der Schöffenprozess soll unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Geplant sei ein Ausschluss der Öffentlichkeit, weil es sich bei einigen der Angeklagten um junge Erwachsene handle, teilte das Landesgericht mit.

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