Fortbetrieb für Svoboda genehmigt

Nachdem der Büromöbelhersteller Svoboda mit Sitz in St. Pölten Ende Jänner Insolvenz angemeldet hat, wurde nun der Fortbetrieb der Firma genehmigt. Zudem steht ein Kauf durch den bene-Eigentümer BGO im Raum.

105 Mitarbeiter und 288 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Aktiva von rund 2,1 Mio. Euro stehen Passiva von etwa 8,14 Mio. Euro gegenüber - mehr dazu in Svoboda insolvent: 105 Mitarbeiter betroffen (noe.ORF.at; 31.1.2018). Nach der ersten Gläubigerversammlung kann das Unternehmen nun weitergeführt werden, die Mitarbeiter wurden darüber in einer Betriebsversammlung informiert, sagte Sanierungsverwalter Friedrich Nusterer gegenüber noe.ORF.at.

Dass Mitarbeiter abgebaut werden, sei derzeit nicht geplant, das Unternehmen hätte auch im Zuge des Insolvenzverfahrens nie eingereicht, dass irgendwelche Teilbereiche eingeschränkt oder geschlossen werden sollen - auch wenn man hier laut Nusterer nur von einer Momentaufnahme sprechen könne. Denn möglicherweise wird Svoboda bald von der BGO Holding - Eigentümerin von Bene und Neudörfler - gekauft. Diese gab zu Wochenbeginn bekannt, eine Option auf alle Anteile an Svoboda erworben zu haben. Gleichzeitig teilte die BGO mit, den oberösterreichischen Büromöbelhersteller hali Anfang Februar zur Gänze gekauft zu haben - mehr dazu in Bene-Eigentümer weiter auf Einkaufstour (noe.ORF.at; 12.2.2018).

Gemeinsamer Marktanteil umstritten

Die Fusion wird nun im Zuge eines Markttests von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) geprüft. Dabei wird ermittelt, wie viel Marktmacht hali, Svoboda, Bene und Neudörfler im Falle eines Zusammenschlusses gemeinsam hätten.

Das Kartellgesetz definiert Unternehmen ab einem Marktanteil von 30 Prozent als marktbeherrschend. Die BGO Holding selbst verweist auf aktuelle Zahlen des Marktforscher CSIL „The European Market for Office Furniture“, wonach der Marktanteil der vier Hersteller am Büromöbelmarkt in Österreich nur bei 24,8 Prozent liegt. Der Marktforscher Kreutzer Fischer & Partner veröffentlichte 2016 jedoch einen Branchenbericht, demzufolge sie auf einen Anteil von knapp 50 Prozent kommen.