Aktenvernichtung am Gemeindeamt

Damit Bürger ihre Daten sicher vernichten können, hat das Unternehmen Reisswolf mit Sitz in Leobendorf (Bezirk Korneuburg) ein Projekt gestartet. Spezielle Behälter in Gemeinden sollen etwa Akten sicher vernichten.

Verschlossene Sicherheitsbehälter sollen in den Gemeindeämtern aufgestellt werden und eine gesicherte Sammlung von vertraulichen Dokumenten wie Bankauszügen, Verträgen, Befunden oder auch Datenträgern ermöglichen. Das gesamte Material wird dann vierteljährlich vom Unternehmen abgeholt, nach Vorschrift vernichtet und recycelt, heißt es seitens Reisswolf gegenüber noe.ORF.at.

Datenschutz Pilotprojekt

Reisswolf

Sicherheitsbehälter für sensible Akten und Datenträger

„Es gibt derzeit für private Haushalte keine Möglichkeit, sensible Daten sicher zu vernichten. Vertrauliche Papiere landen oft im Altpapiercontainer, alte Handys, Festplatten oder andere elektronische Datenträger im Restmüll. Darauf befindliche Daten können leicht ausgelesen werden und sind dann offen zugänglich und dem Zugriff Unbefugter ausgesetzt", so Siegfried Schmedler, Geschäftsführer von Reisswolf.

Mit den Sicherheitsbehältern sollen Gemeinden dieses Problem nun für ihre Bürger lösen. Hintergrund des Projektes ist die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die ab Mai in Kraft tritt. Dabei müssen Firmen und Behörden personenbezogene Daten besonders schützen. Reisswolf will diesen Schutz auch für den einzelnen Bürger damit schaffen.

Sicherheitsbehälter für Akten und Datenträger

Konkret will das Unternehmen den Gemeinden zu bestimmten Konditionen zwei Sicherheitsbehälter, einen für Akten und einen für Datenträger, zur Verfügung stellen. Dafür gibt es bestimmte Pakete, je nachdem, wie viele Behälter gebraucht werden. Das kostet die Gemeinde mindestens 450 Euro. Die Entsorgung der Akten und Datenträger ist für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos.

Somit können Kontoauszüge, Bankdokumente, Verträge, vertrauliche Unterlagen wie Briefe oder ärztliche Befunde ebenso sicher vernichtet werden wie Festplatten, Disketten, CDs, DVDs, Tonträger, SIM-Karten, Kredit- und Mitgliedskarten, USB-Sticks, Mikrofilme und Röntgenbilder.

Vernichtetes Material wird recycelt

Vier Mal im Jahr werden die Behälter dann von Mitarbeitern des Betriebs mit speziell gesicherten Fahrzeugen abgeholt und dem Datenschutzgesetz entsprechend vernichtet. „Das vernichtete Material wird dem Recycling-Kreislauf zugeführt und somit als wertvoller Rohstoff wiederverwertet“, so Schmedler.

Seit Anfang des Jahres wurden die Sicherheitsbehälter getestet, nun ist die Pilotphase laut Schmedler abgeschlossen. Vergangene Woche sei die Ausschreibung an alle österreichischen Gemeinden erfolgt. Unter anderem in Hausleiten, Leobendorf, Rückersdorf-Harmannsdorf, Hagenbrunn, Spillern, Stockerau (alle Bezirk Korneuburg) und Ternitz (Bezirk Neunkirchen) stehen die Behälter bereits.

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