Neue Chance für junge Arbeitssuchende

Land NÖ und AMS haben das Qualifizierungsprogramm „POLEposition“ gestartet. 1.200 junge Menschen haben so die Möglichkeit, einen Pflichtschulabschluss nachzuholen und ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen im Alter bis 25 Jahre war im Vorjahr in Niederösterreich im Jahresschnitt mit 6.120 so niedrig wie zuletzt im Jahr 2008, heißt es seitens des AMS Niederösterreich. Dennoch gibt es für Junge eine große Hürde beim Einstieg in das Berufsleben: 40 Prozent der Unter-25-Jährigen, die beim AMS vorgemerkt sind, haben nur einen Pflichtschulabschluss - oder nicht einmal diesen.

„Ohne konkrete Unterstützung laufen diese jungen Menschen Gefahr, am Rand der Gesellschaft zu stehen und in Kürze der ‚Generation AMS‘ anzugehören“, sagte Karl Fakler, Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag anlässlich einer Zwischenbilanz des „Projekts POLEposition“, das am 1. Juli 2017 gestartet wurde.

Jugendliche von "POLEposition" beim Arbeiten

ORF

Dem Projekt kommt dabei die Aufgabe zu, benachteiligte, beeinträchtigte bzw. behinderte Jugendliche und junge Erwachsene sowie asylberechtigte, subsidiär schutzberechtigte und asylwerbende junge Menschen zu unterstützen, um in der Berufswelt Fuß fassen zu können.

Perspektive, Orientierung, Lernen und Entwicklung

„Poleposition“ stehe laut AMS für „Perspektive, Orientierung, Lernen und Entwicklung“. Das Angebot orientiert sich an den konkreten Erfordernissen der jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die wesentlichen Inhalte sind:

  • Der Erwerb der deutschen Sprachen bis zum Niveau mit zertifiziertem Abschluss.
  • Vorbereitung auf den Pflichtschulabschluss oder auch Nachholen fehlender Kompetenzen (Beispiel: Deutsch, Mathematik, Englisch).
  • Absolvieren des Pflichtschulabschlusses in Kooperation mit dem Niederösterreichischen Landesschulrat.

„Das Ziel ist es, die Teilnehmer an das österreichische (Aus-)Bildungssystem sowie an den Arbeitsmarkt heranzuführen und den Weg zu einer Fachkraft zu beginnen“, sagte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Karl Wilfing (ÖVP). Die Teilnehmer des Projekts werden auch beim Aufbau von zukünftigen Kontakten zu Schulen, Lehrbetrieben oder direkten Einstiegsmöglichkeiten in das Berufsleben unterstützt.

Jugendliche von "POLEposition" beim Arbeiten

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Bis zu 1.200 junge Menschen bis 24 haben die Möglichkeit, beim Projekt „POLEposition“ teilzunehmen, bis zu 18 Monate können die Jugendlichen im Programm bleiben. Ende Jänner nahmen 800 Jugendliche an „POLEposition“ teil, 40 Prozent davon waren Mädchen. Die meisten Jugendlichen (168) haben eine afghanische Staatsbürgerschaft, 119 kommen aus der Türkei, 116 sind aus Österreich (teilweise mit Migrationshintergrund) und 90 stammen aus Syrien. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann keinen Pflichtschulabschluss vorweisen.

Mitte 2018 wird „POLEposition“ voraussichtlich wegen der starken Inanspruchnahme um weitere 350 Plätze in Niederösterreich aufgestockt. Das Projekt läuft bis Jahresende 2018 und wird bei Bedarf verlängert.

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