Bobdamen stürzen sich in olympischen Eiskanal

Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang greifen am Dienstag Niederösterreichs Bobfahrerinnen ins Geschehen ein. Eine Medaille ist wohl außer Reichweite, Slalom-Bronze für Katharina Gallhuber zeigte aber: Nichts ist unmöglich.

Im Damenbob gibt es für Österreich bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang eine Premiere. Erstmals sind ab Dienstag zwei rot-weiß-rote Schlitten im Zeichen der Fünf Ringe vertreten. Angeführt wird das Team vom Bob „Österreich eins“ mit Christina Hengster aus Tirol und Valerie Kleiser aus St. Pölten. Katrin Beierl aus Himberg (Bezirk Bruck an der Leitha) gibt mit Victoria Hahn aus Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) ihr Olympia-Debüt.

Herausfordernde Bahn

Den 15. Platz von Sotschi 2014 möchte Christina Hengster in Pyeongchang toppen. In den ersten Trainingsläufen habe sie sich sehr wohlgefühlt. „Für mich ist das Gefühl sicherlich besser als im März“, erklärte Hengster bei einer Pressekonferenz im Austria House im Vorfeld ihres Wettkampfes. In der Weltcup-Saison steht als bestes Ergebnis ein vierter Platz von Altenberg zu Buche.

Christina Hengster und Viola Kleiser

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Christina Hengster und Viola Kleiser bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi

Ihre 25-jährige Anschieberin Valerie Kleiser geht erstmals bei Olympia an den Start. Der Rahmen sei für sie „sehr aufregend“. Die Bahn empfindet die Debütantin als herausfordernd: „Die Bahn hat sicher so ihre Tücken“, so Kleiser, bei der die Nervosität langsam ansteigt. „Ab und zu kommen schon Gedanken, wo ich ein bisschen nervös werde. Es ist ja ein großes Event und das pusht einen.“

Erfahrungen sammeln als Hauptziel

Für Bob „Österreich zwei“ geht es in erster Linie darum, Erfahrung zu sammeln. Unter 20 Schlitten kamen Katrin Beierl und Victoria Hahn in den bisherigen Trainings einmal als Zehnte ins Ziel, komplettiert von drei 18. Plätzen. Die 24-jährige Pilotin und Ex-Leichtathletin fand sich im Olympiakurs laut Coach Maier nicht auf Anhieb zurecht. „Die Kati hat noch die eine oder andere Problemstelle. Aber das kriegen wir in Griff“, betonte der Tiroler. Im Weltcup fuhr Beierl mit Platz fünf in Winterberg ihr bestes Resultat ein.

Katrin Beierl und Victoria Hahn (AUT)

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Katrin Beierl und Victoria Hahn

Das sei für Pyeongchang zu hoch gegriffen. „Vier gute Läufe sind das Ziel. Wenn wirklich alles passt, dann könnte es Richtung Top 12 gehen“, lautet die Marschroute. Katrin, die bei der Junioren-WM heuer in St. Moritz als Vierte eine Medaille knapp verpasste, ist nicht die erste ihrer Familie, die in Südkorea einen Olympia-Wettkampf bestreitet. Ihre Mutter Ulrike Kleindl nahm 1988 bei den Sommerspielen in Seoul im Weitsprung teil. Vater Michael war einst Hammerwerfer und auch im Bobsport aktiv. Der erste von insgesamt vier Läufen im Zweierbob beginnt am Dienstag um 12:50 Uhr. Die Entscheidung fällt am Mittwoch.