Feuerwehr: 2.395 Menschenleben gerettet

Die niederösterreichischen Feuerwehren sind im vergangenen Jahr zu 65.270 Einsätzen ausgerückt. Bei Unfällen, Bränden und Katastrophen wurden 2.395 Menschenleben gerettet und 7,9 Millionen Arbeitsstunden geleistet.

Einige Einsätze aus dem Jahr 2017 blieben den Feuerwehrmännern und -frauen besonders in Erinnerung, etwa der Zugunfall in Kritzendorf (Bezirk Tulln), die Gasexplosion in Baumgarten (Bezirk Gänserndorf) oder ein Schiffsbrand auf der Donau in der Wachau. „Ich glaube, diese Herausforderungen konnten wir bestmöglich lösen“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, bei der Bilanz gezogen wurde. Insgesamt waren es 65.270 Einsätze, zu denen die mehr als 98.000 Feuerwehrleute ausrücken mussten, etwa Unfälle, Brände, technische Einsätze oder Tierrettungen.

Luftaufnahme Gasstation in Baumgarten

APA/ Matthias Fischer

Die Gasexplosion in Baumgarten war heuer einer der größten Einsätze

Knapp acht Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden

Zählt man zu den Einsätzen auch noch Übungen und Aus- und Weiterbildungen dazu, kommt man auf 7,9 Millionen ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden im Jahr 2017. „Wenn man jetzt diese 7,9 Millionen Stunden umlegt und mit etwa 20 Euro pro Stunde berechnet, ergibt das 160 Millionen Euro“, lobte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) das „unglaublich große Engagement“ der Feuerwehrmitglieder.

Damit das Engagement so hoch bleiben kann, will man künftig einen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit legen. Dafür habe man etwa YouTube-Stars ins Boot geholt, um die Jugend „dort abzuholen, wo sie ist“, so Fahrafellner, „wir versuchen hier die besten Rahmenbedingungen zu schaffen, aber die Mitgliederwerbung selbst muss an der Basis, bei den Feuerwehrkommandanten vor Ort erfolgen.“

Mittlerweile seien in Niederösterreich auch 7.061 Feuerwehrfrauen im Einsatz. „Das ist ein schönes Zeichen, dass hier alle zusammenarbeiten“, sagte der für das Feuerwehrwesen zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), „in den letzten zehn Jahren konnten wir den Frauenanteil um 68 Prozent steigern.“

Fahrafellner, Mikl Leitner, Pernkopf

NÖ Landesfeuerwehrverband

Entlastung durch rückerstattete Mehrwehrtssteuer

Eine Entlastung für die Feuerwehren habe die Rückerstattung der Mehrwertsteuer, die in Niederösterreich beim Ankauf von vorgeschriebenen Fahrzeuge durch das Land gewährt wird, gebracht. 86 Feuerwehren in Niederösterreich hätten sich dadurch 2017 insgesamt drei Millionen Euro erspart. Die Regelung des Landes Niederösterreich werde man auch weiterhin auf Bundesebene einfordern, kündigte die Landeshauptfrau an.

Als Projekte für die Zukunft wurden bei der Pressekonferenz die Gratis-Hepatitis-Impfung für Feuerwehrleute, die Eröffnung der Atemschutz-Werkstätte auf dem Gelände der Feuerwehrschule in Tulln sowie der Container-Terminal in Tulln genannt, in dem Großgeräte geschützt gelagert werden können.

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