Schwarz: Nachfrage nach Heimplätzen abgedeckt

Obwohl nach der Abschaffung des Pflegeregresses bei der Nachfrage nach Pflegeheimplätzen ein Anstieg festgestellt wurde, gebe es keinen Engpass. Die Nachfrage werde abgedeckt, sagte Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP).

Niederösterreichs Pflegeheime sind trotz der gestiegenen Nachfrage derzeit nicht überlastet, hieß es am Mittwoch von der zuständigen Soziallandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP). Jedem, der es akut brauche, werde sofort ein Bett zur Verfügung gestellt. Man könne aktuell noch nicht bewerten, ob es wegen der Abschaffung des Pflegeregresses künftig zusätzliche Heimplätze brauche.

„Um das wirklich seriös betrachten zu können, werden wir einen Zeitraum brauchen, den wir uns ansehen. Jetzt im Jänner ist bei den Akutfällen eine Steigerung zwischen 16 und 20 Prozent zu beobachten. Wir können diesen Anstieg aber noch gut abdecken, weil wir Betten haben, die wir sonst für die Kurzzeitpflege oder die Übergangspflege zur Verfügung stellen“, so Schwarz gegenüber noe.ORF.at.

Pflegeheim Patient Helfer Rollator

APA/dpa/Angelika Warmuth

Die Nachfrage nach Pflegeheim-Plätzen ist zuletzt gestiegen

Derzeit beginne man mit den Aufzeichnungen, zur Jahreshälfte wolle man den Altersalmanach überarbeiten und dann entscheiden, ob es zusätzliche Plätze brauche. Schwarz verwies gleichzeitig auf neue Pflegeheime, wie etwa jenes, das vor kurzem in Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln) eröffnet wurde, ein weiteres sei in Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) geplant. Man reagiere damit schon jetzt auf die generell steigende Nachfrage.

24-Stunden-Betreuung sei wichtige Betreuungsform

Bei der 24-Stunden-Betreuung zu Hause erklärte Pflege- und Patientenanwalt Gerald Bachinger am Dienstag, dass die finanzielle Unterstützung für Betroffene ausgebaut werden müsse - mehr dazu in Bachinger fordert mehr Geld für mobile Pflege (noe.ORF.at; 21.2.2018). In diesem Zusammenhang warnte Schwarz vor einer voreiligen Maßnahme und verwies auf bevorstehende Gespräche mit dem Bund.

„Es wäre den Versuch wert, einheitliche Schlüssel, einheitliche Vorgangsweisen und Finanzierungen zu schaffen. Derzeit halte ich es nicht für klug mit einem Schnellschuss in einem einzelnen Bundesland zu reagieren“, erklärte Schwarz. Stattdessen soll man in Ruhe weiterarbeiten und die derzeitigen Pflege-Angebote aufrecht erhalten. Es sei nicht „sinnvoll, wenn jedes Bundesland eine Maßnahme trifft, denn das erschwert eine Vereinheitlichung bei den Pflegemaßnahmen in ganz Österreich“, so Schwarz.

Die Landesrätin verwies außerdem darauf, dass die 24-Stunden-Betreuung eine sehr beliebte Betreuungsform in Niederösterreich sei. „Zusätzlich forcieren wir den Mix, bei dem zusätzlich zu einer 24-Stunden-Betreuung jemand vom Hilfswerk, der Caritas, der Volkshilfe oder vom Roten Kreuz kommt und pflegerische Maßnahmen setzt“, so Schwarz. Die mobile Pflege werde in Niederösterreich jedes Jahr mit mehr als 97 Millionen Euro unterstützt.

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