Halle in Vollbrand: Feuerwehr kämpfte mit Frost

In Breitenstein (Bezirk Neunkirchen) stand am Mittwoch eine Halle in Vollbrand. Wegen des Frosts sind die Feuerwehren derzeit besonders gefordert. Die klirrende Kälte ist eine Herausforderung für Mensch und Material.

„Vollbrand einer Maschinenhalle“ - So lautete Mittwochabend die Einsatzmeldung für die Feuerwehr in Breitenstein. Dass das Anwesen auf etwa 850 Meter Seehöhe nur mit Schneeketten befahren werden konnte, war für die Einsatzkräfte nicht die einzige Herausforderung. Vor allem die Außentemperatur von minus 15 Grad, bei der das Löschwasser schon nach kurzer Zeit fror, erschwerte den Einsatz.

Wegen des Wassermangels musste zudem ein Pendelverkehr mit Tankfahrzeugen eingerichtet werden. Und bevor das Wasser aus einem kleinem Teich entnommen werden konnte, musste erst eine zentimeterdicke Eisschicht aufgebrochen werden. Nach knapp drei Stunden konnte schließlich Brand ausgegeben werden. Die Halle wurde vollständig zerstört. Die Brandursache ist laut Feuerwehr aber noch unklar. Verletzt wurden zum Glück niemand.

„Gefahr für die Einsatzkräfte“

Eine ähnliche Erfahrung machte die Feuerwehr Kleinweikersdorf (Bezirk Hollabrunn) am Montag. Als in einem Wohnhaus Feuer ausbricht, sind die Flammen nicht die einzige Herausforderung, der sich die 90 Feuerwehrleute stellen müssen: Die Außentemperatur beträgt in dieser Nacht minus zehn Grad, das Löschwasser bildet innerhalb weniger Minuten eine eisglatte Oberfläche am Boden. Kommandant Markus Zahlbrecht nennt es eine „Gefahr für die Einsatzkräfte“ - mehr dazu in Brände bei Minusgraden: Löschwasser gefroren (noe.ORF.at; 27.2.2018).

Wohnhausbrand Kleinweikersdorf

BFKDO Hollabrunn

Die Temperaturen beim Großbrand in Kleinweikersdorf sorgten für einen spiegelglatten Untergrund

Frost und Kälte erschweren derzeit die Einsätze der Feuerwehren in ganz Niederösterreich. "Es kann passieren, dass Wasserentnahmestellen wie Löschteiche oder Bäche zugefroren sind und die Feuerwehr diese zugefrorenen Flächen erst aufhacken muss, um dann Wasser entnehmen zu können“, schildert Franz Resperger vom niederösterreichischen Landesfeuerwehrkommando. Im Ernstfall kostet das Zeit und Energie.

Wasser gefriert in Schläuchen

Auch beim Löschen eines Feuers können die Minusgrade Probleme bereiten. „Das Löschwasser kann in den Schläuchen gefrieren“, sagt Resperger. Die Feuerwehrleute müssten daher bei eisigen Temperaturen versuchen, ständig das Wasser in Bewegung zu halten.

Letztendlich leiden auch die Einsatzkräfte selbst unter den eisigen Temperaturen. Einsätze bei so einer Kälte sind nicht nur unangenehm und anstrengend, sondern auch gefährlich. Spiegelglatte Eisflächen am Boden sind dabei nicht der einzige zusätzliche Gefahrenherd: „Nicht zu unterschätzen ist auch die Verletzungsgefahr durch gefrierendes Wasser an Leitern und Einsatzfahrzeugen“, meint Franz Resperger. „Es ist nicht erst einmal passiert, dass Feuerwehrleute ausgerutscht sind, sich Bänder gerissen oder schmerzhafte Brüche zugezogen haben“.