Landwirte freuen sich über Kältewelle

Nicht allen machen die zweistelligen Minusgrade zu schaffen. In der Landwirtschaft hat die Kälte durchaus positive Auswirkungen, denn die Natur erhole sich und schöpfe Kraft für eine gute Ernte, so Agrarexperten.

Die Ackerbauern profitieren sogar von der Kälte, denn damit wird unter anderem die Schnecken- und Schädlingsplage reduziert. Vor allem den wärmeliebenden Schädlingen macht der Frost zu schaffen, zu denen Blutläuse, Kirschessigfliegen und Wanzen gehören. Die Anzahl dieser Schädlinge wird laut Bio-Obstbauer Johannes Buchinger aus St. Pölten-Ratzersdorf durch die Kälte stark verringert. Trotzdem gibt es einige Schädlinge wie die Schildläuse, die die kalten Temperaturen gewohnt sind und deshalb gut überwintern.

Frost Kältewelle

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Bäume brauchen Winterruhe

Für die Ackerbauern seien die niedrigen Temperaturen auch positiv, weil das Wasser im Boden gefriert, sich ausdehnt und so die Erdklumpen zerkleinert und die Böden aufgelockert werden. Kammerdirektor Franz Raab von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich erklärt die daraus entstehenden Vorteile für die Landwirte im Frühling: „Die Begrünungspflanzen frosten ab, so liegen im Frühjahr die Böden zum Bestellen schön da."

Bäume und Sträucher brauchen außerdem eine ausgiebige Kältephase, um im Frühjahr umso kräftiger blühen zu können, erklärt ORF-NÖ-Gartenexperte Johannes Käfer. Für Hobbygärtner im Hausgarten sei es perfekt, wenn der Boden richtig durchgefroren wird. „Wenn der Frost dann aufgeht, wird die Erde richtig locker und gut zu bearbeiten“, so der Gartenexperte.

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Johannes Käfer gibt Tipps für Hobbygärtner

Schmerzhaft für die Natur sei eine Kältephase, die auf eine Wärmephase folgt. Hätte es also im Februar eine Wärmephase mit zweistelligen Plusgraden gegeben, wäre das viel schlechter gewesen, denn "in dieser Wärmephase erwacht die Natur. Eine folgende Kälte würde sehr schmerzhaft sein. Das ist heuer nicht der Fall, da die Natur noch gar nicht erwacht ist“, betont Käfer.

Tipp für Hobbygärtner

Der Frost hat auch Auswirkungen auf die aktuelle Gartenarbeit, sagt der Gartenexperte: „Den Boden zu bearbeiten bringt gar nichts, da er einfach gefroren und somit hart ist. Was man machen kann, wenn man ein Hochbeet oder Frühbeet hat: den Schnee abräumen, damit die Sonne darauf scheint. So erwärmt sich der Boden, außerdem friert in der Nacht die Erde besser ein und der eine oder andere Schädling kann noch abgetötet werden.“

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