Bauern diskutieren über „Brexit“-Folgen

Die Erträge aus der Direktvermarktung steigen. Dennoch diskutieren viele Bauern bei der „Ab Hof“-Messe in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) über einen Einkommensverlust durch den „Brexit“.

5.000 niederösterreichische Betriebe setzen auf Direktvermarktung. Für 90 Prozent der Konsumenten ist beim Lebensmitteleinkauf die regionale Herkunft ein überaus wichtiges Kriterium. So konnte auch der Einkommensanteil der Landwirte aus der Direktvermarktung seit 2010 von 22 Prozent auf 34 Prozent gesteigert werden.

Dennoch sind sehr viele Bauern bei einem großer Teil des Einkommens auf Agrar-Subventionen angewiesen. Diese drohen durch den Austritt der Briten aus der Europäischen Union und dem damit verbundenen Entfall der EU-Beiträge gekürzt zu werden.

Überblick über Halle

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300 Aussteller präsentieren in Wieselburg ihre Produkte und Dienstleistungen

Klein- und Biobauern verunsichert

Viele Kleinerzeuger landwirtschaftlicher Produkte sind verunsichert: „Wir können mit den Großen nicht mithalten. Das heißt, wenn man unsere Betriebe erhalten will, muss man eine Co-Finanzierung machen oder schauen, dass die Bauern einen fairen Preis für ihre Produkte bekommen", sagt etwa der Biobauer Andreas Wilhelm aus Artstetten (Bezirk Melk). Johann Fenzl, ein Direktvermarkter aus St. Anton an der Jeßnitz (Bezirk Scheibbs), ergänzt: " Wir machen uns große Sorgen. Bei mir ist beispielsweise die Mutterkuh-Prämie schon reduziert worden. Es wird langsam immer weniger.“

Die Politik versucht zu beruhigen. Es gäbe natürlich heftige Diskussionen um die Verteilung der Förderungen, doch es wird versichert: „Wenn es wo Kürzungen gibt, dann wird es sicher nicht auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich stattfinden, das werden wir sicherstellen. Das heißt, es wird auch in Zukunft die volle Unterstützung für die Bäuerinnen und Bauern geben. Das wird in den nächsten Monaten verhandelt“, ist Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) überzeugt.

Ab Hof Produkte

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Produkte werden bei der „Ab Hof“-Messe verkostet und verkauft

„Ab Hof“-Messe mit ausgezeichneten Produkten

Seit mehr als 20 Jahren ist die „Ab Hof“- Messe in Wieselburg mit 300 Ausstellern aus neun europäischen Ländern und rund 35.000 Besucherinnen und Besuchern eine der wichtigsten Plattformen für die Verarbeitung und Vermarktung von bäuerlichen Produkten und Dienstleistungen. Jedes Jahr werden tausende Produkte eingereicht, verkostet und die Besten ausgezeichnet. Die Liste der Ausgezeichneten wird auf der Website der „Ab Hof“-Messe veröffentlicht.

Die Produktpalette der „Ab Hof“-Messe reicht von Hochprozentigem über Säfte, Obstweingetränke, Most sowie Obst- bzw. Gemüseprodukte und Honig bis hin zu Fisch-, Fleisch-, Käsespezialitäten und Feingebäck. In den verschiedensten Kategorien konnten auch einige „So schmeckt Niederösterreich“-Partnerbetriebe punkten. „Auf der ‚Ab Hof‘-Messe stellen sich unsere Betriebe internationaler Konkurrenz. Umso mehr freut es mich, dass die niederösterreichischen Erzeugnisse so gut ankommen“, betont Christina Mutenthaler, Leiterin der Kulinarik-Initiative „So schmeckt Niederösterreich“.

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