Studie: Klettern beugt Haltungsschäden vor
Für die Studie der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) wurden 1.026 Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 14 Jahren aus dem Bezirk St. Pölten untersucht. Ein Teil davon absolvierte drei Jahre lang zehn Wochen jährlich ein Klettertraining im Rahmen des Turnunterrichts. „Dabei zeigte sich, dass Kinder, die regelmäßig klettern, eine höhere Stabilität und Beweglichkeit der Wirbelsäule aufweisen“, sagt Walter Hable, sportwissenschaftlicher Leiter des Kletterzentrums in Weinburg (Bezirk St. Pölten), „zudem besitzen sie eine bessere Rückenform.“
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Übungen ergänzend zum Klettertraining
Gerade in der Wachstumsphase während der Pubertät können sich beginnende Haltungsschäden durch zu wenig Bewegung manifestieren. Hauptproblem ist eine mögliche Fehlstellung der Wirbelsäule, heißt es bei der NÖGKK, welche die Studie in Kooperation mit dem Sportwissenschaftlichen und Therapeutischen Kletterzentrum (STKZ) Weinburg, dem Landesschulrat für Niederösterreich und dem Zentrum für Sportwissenschaft an der Universität Wien durchführte.
Durch präventive Maßnahmen könne man diesem Problem entgegenwirken, darin seien sich Expertinnen und Experten laut NÖGKK einig. Im Zuge der Studie wurde nun ein wissenschaftlich fundiertes Bewegungsprogramm entwickelt, das Übungen zur Mobilisation und Stabilisation der Wirbelsäule beinhaltet.
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„Diese Übungen können entweder zusätzlich zu einem Klettertraining durchgeführt werden oder auch als alleinstehendes Training“, erklärt Walter Hable vom STKZ Weinburg, „wir sind gerade dabei, den Lehrerinnen und Lehrern die Inhalte dieses Bewegungsprogrammes näherzubringen.“ Die Lehrerfortbildungen sollen als Konsequenz der Studie auf ganz Niederösterreich ausgeweitet werden.
Soziale Effekte auf Schulklassen
Nach Angaben von Hable waren aber nicht nur medizinische und sportliche Erfolge zu beobachten: „Etwa zur Halbzeit der Studie machten uns die Lehrerinnen und Lehrer darauf aufmerksam, dass die Kinder besser und verantwortungsvoller miteinander umgehen.“ Das könne das Studienteam zwar nicht wissenschaftlich belegen, „aber wir konnten durch die Erfahrungen und Rückmeldungen feststellen, dass sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch in der sozialen Komponente etwas getan hat“, so Hable.
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Grundsätzlich ist Klettern ein ideales Ganzkörpertraining, das Kraft, Ausdauer und Koordination verbessert. Davon profitieren nicht nur Kinder. Weil dabei auch die Gelenke geschont werden, ist das Einstiegsalter nach oben offen - mehr dazu in Klettern trainiert den ganzen Körper (noe.ORF.at; 4.2.2012).
Birgit Zrost, noe.ORF.at