Telemark-Weltcup am Hochkar angedacht

Das Telemarken ist so etwas wie die „Urform“ des Skifahrens. In den vergangenen Jahren feierte die Telemark-Technik ein Comeback. Auf dem Hochkar fand zuletzt eine Meisterschaft statt, schon bald könnte es einen Weltcup geben.

Eigentlich kennt man den Begriff „Telemark“ eher vom Skispringen. Es gibt jedoch auch Telemarker, die buchstäblich auf dem Boden geblieben sind. Wer in diesem Stil ein Rennen bestreitet, muss sehr vielseitig sein. Neben Riesentorlauftoren, einer 75 Zentimeter hohen Schanze und einem 360-Grad-Kreisel müssen die Telemarker auch kräftige Langlauf-Schübe ins Ziel absolvieren.

Allerdings gewinnt nicht immer der Schnellste, erklärt ÖSV-Telemark-Referent Walter Unterberg: „Jedes Tor muss in perfekter Telemark-Haltung gefahren werden, die Sprünge auf der Schanze müssen passen. Wenn nicht, können die Wertungsrichter Strafsekunden auferlegen, also muss erst die Endabrechnung abgewartet werden, ehe der Sieger feststeht.“

Skifahrer

ORF

Die perfekte Telemark-Haltung: Schrittstellung mit einem Knie fast auf dem Ski

Der Trick mit dem Knick

Die perfekte Telemark-Haltung ist eine Schrittstellung mit einem Knie fast auf dem Ski. Ähnlich der Urform des Skifahrens, die von Matthias Zdarsky erfunden wurde, gibt es keine Fersenfixierung, die Ferse wird hochgezogen. Dafür wurden auch eigene Skischuhe mit einem weichen Knick im Zehenbereich entwickelt.

Telemark Pionier

ORF

Telemark-Pionier in Niederösterreich war Arno Klien aus Hollabrunn

Der Telemark-Stil war zwischenzeitlich zwar von den Pisten verschwunden, wurde aber vor mehr als 30 Jahren wiederentdeckt. Pionier in Niederösterreich war der Hollabrunner Arno Klien. Er fühlt sich angesichts des jetzigen Stellenwerts bestätigt, dabei seien Telemarker wie er in den Achtzigerjahren noch mit Kopfschütteln auf den Pisten beobachtet worden, erzählt Klien.

Hermann Maier als begeisterter Telemarker

Immerhin wird die Technik selbst von Ski-Weltcupfahrern angewendet. Unter anderem zählt Hermann Maier zu den begeisterten Telemarkern und auch Andreas Buder, Rennleiter der österreichischen Meisterschaft auf dem Hochkar und ehemaliger Weltcup-Rennläufer, berichtet von vielen Trainingseinheiten mit Telemark-Ausrüstung.

Bei der Telemark-Meisterschaft auf dem Hochkar dominiert seit Jahren Thomas Wielandner aus St. Johann im Pongau (Salzburg). Er holte mittlerweile fünf Meistertitel. Der frühere Alpin-Rennfahrer hatte mit dem Skifahren aufgehört und später die Freude am Telemarken entdeckt, das er seither mit Begeisterung ausübt. Die Meisterschaft für sich entscheiden konnte dieses Mal der tschechische Weltcupstarter Ondrej Hegar. Bei den Damen ging der Gesamtsieg an die Tschechin Magdalena Kopecka.

Premiere für Meisterschaft am Hochkar

Nach dem ersten Telemark-Rennen in Niederösterreich könnte im kommenden Jahr ein Telemark-Weltcup folgen.

Weltcup am Hochkar in Aussicht

Laut dem Göstlinger Skiklub-Obmann Robert Fahrnberger ist die Premiere der Telemark-Meisterschaft am Hochkar gelungen. Ihm zufolge könnte das erste Telemark-Rennen auf niederösterreichischem Boden eine Art Generalprobe für noch Größeres sein. Dem Klub wurde die Möglichkeit in Aussicht gestellt, im nächsten Jahr einen Telemark-Weltcup zu veranstalten. Bestätigt wird das von Andreas Hallady, Referent für Telemark in Niederösterreich. Die Verhältnisse auf dem Hochkar seien hervorragend gewesen, daher spricht laut Hallady nichts gegen ein solches Rennen.

Links: