Sokols beste Karikaturen in Krems

Erich Sokol war als Zeichner, Karikaturist und Chefgrafiker des ORF international bekannt. Seine Arbeiten erschienen in führenden Magazinen. Im Karikaturmuseum Krems sind ab Samstag 220 seiner Werke als „Auslese“ zu sehen.

„Auslese“ nennt sich die diesjährige Hauptaustellung im Karikaturmuseum Krems und sie zeigt eine umfassende Schau über einen der prägendsten Zeichner der letzten Jahrzehnte: Erich Sokol. Geboren wurde er 1933 in Wien, 2003 verstarb er in seinem Haus in Mödling. Im Karikaturmuseum sind viele Originalzeichnungen zum ersten Mal zu sehen, sie stammen aus den Landessammlungen des Landes Niederösterreich und der Erich Sokol Privatstiftung Mödling. Kuratiert wird die Ausstellung vom künstlerischen Leiter des Karikaturmuseums Krems Gottfried Gusenbauer.

Erich Sokol im Portrait

Erich Sokol Privatstiftung

Erich Sokol im Jahr 1956

1959 kehrte der damals 26-jährige Sokol von einem Design-Studium aus den USA nach Österreich zurück und begann für die Arbeiterzeitung, den Stern, aber auch für die New York Times und den Playboy zu zeichnen. Mit seinen aufwändigen, farbigen und technisch vollendeten Aquarell-Karikaturen beeinflusste er nachhaltig viele Zeichner im deutschsprachigen Raum. Den Zuständen in der amerikanischen Gesellschaft hat er Zeit seines Lebens gerne bissige Aufmerksamkeit geschenkt.

Erich Sokol im Portrait

Erich Sokol Privatstiftung

Make-Up für die Freiheitsstatue

„Wenn ich meine Bilder erklären muss, höre ich auf“

„Ein Gesicht kann bald jemand zeichnen - aber die Hauptarbeit liegt davor“, so kommentierte Erich Sokol das Geheimnis einer guten Karikatur. Und so ist es nur konsequent wenn er einst erklärte: „Wenn ich meine Bilder erklären muss, höre ich auf.“ Doch bei Erich Sokol passte nicht nur die Idee, auch die Gesichter und Portraits sprachen in Sokols genialem Stil für sich. 1.400 Karikaturen zum tagespolitischen geschehen zeichnete er allein für die Arbeiterzeitung. 200 ganzseitige Arbeiten schuf er für den „Playboy“. Er malte Titelblätter für die „Kronen Zeitung“ und Blätter für die „Presse“.

1967 holte der damalige General-Intendant Gerd Bacher Erich Sokol zum ORF. Sokol war der erste Art-Direktor des österreichischen Fernsehens. Er machte es sich zur Aufgabe dem ORF ein neues, lebendiges Erscheinungsbild zu geben. auf ihn gehen die Signations zur Sendung „Zeit im Bild“ zurück sowie das rot-weiß-rote „ORF-Auge“. Auf der Basis dieses markanten Zeichens entwickelte er die gesamte Corporate Identity des ORF und war Wegbereiter des Corporate Designs in Österreich.

Erich Sokol im Portrait

Erich Sokol Privatstiftung

Sokol an seinem Arbeitsplatz im ORF

SOKOL-Preis für digitale Karikatur

Erich Sokol arbeitete nicht nur richtungsweisend als politischer Karikaturist, sondern befasste sich auch crossmedial und spartenübergreifend mit den digitalen Medien. Der SOKOL-Preis für digitale Karikatur, kritische Zeichenkunst und Satire spiegelt die großartigen Leistungen dieses Künstlers wider und weist auf seine stark medial verschränkte und moderne Arbeitsmethode hin. Er soll Erich Sokol und sein Werk international noch bekannter machen.

Darüber hinaus soll damit die Verwendung zukunftsweisender, digitaler Medien im Sinne des Namensgebers gefördert werden. Der Preis wurde vom Land Niederösterreich, den Landessammlungen Niederösterreich, dem ORF, der Erich Sokol Privatstiftung Mödling und dem Karikaturmuseum Krems gemeinsam entwickelt.

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