Immer mehr Geschäfte setzen auf Onlinehandel

Während es immer weniger Geschäfte in den Ortszentren gibt, boomt der Onlinehandel. Österreichweit ist in den letzten zehn Jahren ein Viertel der Geschäfte verschwunden. In Tulln setzen viele Geschäfte auf Eigeninitiative im Onlinehandel.

Einige Geschäfte zeigen Eigeninitiative, was den Handel über das Internet angeht. Möbel über das Internet zu verkaufen, vor allem als lokaler Händler, scheint weit hergeholt, trotzdem ist es Ludwig Krenn in Tulln gelungen. Im Jahr 2000 hat er damit begonnen. Mittlerweile zeigt der Onlineauftritt klare Erfolge. „Aufgrund des Internetauftrittes können wir ein Drittel unseres Umsatzes lukrieren. Wir sind ja auch ein Planungsbüro und unsere Kunden schätzen besonders, wenn wir ihnen kleine Filme von ihren Planungen schicken", so Krenn.

Es ist oft das Extra-Service oder die besondere Idee, die punktet, wie etwa Schmuckstücke mit Finger- oder Pfotenabdrücken, die vergoldet, versilbert oder in Platin verewigt werden. Sie stoßen im Internet auf großes Interesse. „Wir waren von dem Produkt überzeugt, ich war mir auch sicher, dass das nicht nur für den Kundenkreis in der Region um Tulln interessant ist. Seitdem wir die Abdrücke im Internet anbieten, gibt es Bestellungen aus Kärnten, aus Tirol und auch aus dem Ausland“, sagte Goldschmied Markus Urban gegenüber noe.ORF.at.

Digitale Einkaufsstadt

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„Wichtig, Kunden auch online mit einzubeziehen“

Zwei Drittel der Einkäufe werden digital beeinflusst, neun von zehn Personen haben laut Statistik schon beim Onlineriesen „Amazon“ gekauft. Dem wollen Gemeinde und Handel gemeinsam entgegentreten. „Wir versuchen es mit dem Ziel, Tulln als die Gartenstadt Österreichs zu positionieren, damit hoffen wir zu erreichen, dass Gäste in die Stadt kommen, um so den Handel zu unterstützen. Gleichzeitig versucht der Handle mit digitalen Strategien auf seine Weise die Frequenz zu halten“, sagte Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP).

Auch wenn es für kleine Geschäfte wie ein ungleicher Kampf aussieht, gibt es einfache Strategien, mit denen man beim Kunden ankommt. „Als kleines Geschäft habe ich eine Geschichte, ich bin in der Region verwurzelt. Man kann zum Beispiel einen Newsletter im Dialekt aussenden. Wichtig ist es einen Schmäh zu haben, die Kunden auch online miteinzubeziehen und mit ihnen zu kommunizieren“, so der Social-Media-Experte Bernd Pfeffer.

Digitale Einkaufsstadt

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Das wichtigste ist es laut Experten, den Internetaufritt und Onlinehandel genauso wichtig zu nehmen, wie die Kunden im Geschäft. Sonst wird es kein Erfolg. „Es ist wie beim Abnehmen, von zwei Fitnesscenter-Besuchen kriegt man keinen Waschbrettbauch“, sagte Pfeiffer.

Manuela Matl, noe.ORF.at