Ausstellungshaus Spoerri im Zeichen des Fluxus

Im Ausstellungshaus Spoerri in Hadersdorf am Kamp (Bezirk Krems) stehen alle Zeichen auf „Fluxus“: Die gleichnamige Schau zeigt bis 24. Juni Arbeiten u.a. von Takako Saito, George Brecht, Alison Knowles, Ben Patterson und Daniel Spoerri.

In den frühen 1960er Jahren entwickelte sich die Fluxus-Bewegung gegen den etablierten statischen Kunstbegriff. Die Verschmelzung mit dem Alltag bildet den gemeinsamen Nenner mit dem „Nouveau Realisme“, dem Spoerri angehörte. Zufall und Alltagsgegenstände sind auch in seinem Schaffen Schlüsselbegriffe. So wird Spoerri häufig zu den Fluxus-Künstlern gezählt. Fluxus wurde zur Kunstrichtung, die keine sein wollte.

Fließende Grenzen zwischen Kunst und Leben

Für George Brecht (1926-2008) war die Interaktion von Betrachter und Künstler wichtig. Brecht wollte sicherstellen, dass die zufälligen Konstellationen der uns umgebenden Gegenstände nicht unbemerkt bleiben. George Maciunas (1931-1978) war ein wesentlicher Fluxus-Theoretiker. Die Fluxisten wollten jedenfalls zeigen, dass die Grenzen zwischen Kunst und Leben fließend sind.

Daniel Spoerri

Kunsthalle Krems/APA-OTS/Schedl

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In den Arbeiten von Takako Saito wird ein weiteres wichtiges Fluxus-Element sichtbar: Das Spielen mit den Dingen und die Aufforderung, sich an diesem Spiel zu beteiligen. Ihre Schachspiel-Variationen sind nur eine Möglichkeit, die Betrachter an ihre eigenen kreativen Möglichkeiten zu erinnern. Sowohl der 89-jährige Takako Saito als auch der ein Jahr jüngere Daniel Spoerri waren bei der Vernissage am Wochenende zugegen und sind laut Barbara Räderscheidt, Leiterin des Ausstellungshauses, noch immer täglich am Arbeiten.

Im Ausstellungshaus Spoerri - ein ehemaliges Klostergebäude mit Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert – am historischen Hauptplatz von Hadersdorf werden seit 2009 Arbeiten des Künstlers im Dialog mit seinem Umfeld gezeigt. Zufall und Alltagsgegenstände sind auch in Daniel Spoerris Schaffen Schlüsselbegriffe. Ausgewählte Arbeiten machen die Nähe zum Fluxus deutlich.

Seit 2007 hat Daniel Spoerri Wien wiederentdeckt, wo er in den 1980er Jahren eine Gastprofessur innehatte. 2008 brachte er zwei Liegenschaften in Hadersdorf am Kamp in eine gemeinnützige Stiftung ein, die unter dem Namen Eat Art & Ab Art als Esslokal, Ereignis- und Ausstellungsort genutzt werden.

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