Forstinger-Gläubiger fordern 32,4 Mio. Euro

Die 1.100 Gläubiger fordern von der insolventen Forstinger Österreich GmbH insgesamt 32,4 Millionen Euro im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Der Insolvenzverwalter erkennt aber nur ein Drittel an.

830 Dienstnehmer und 270 Lieferanten sind die Gläubiger der Forstinger Österreich GmbH. Von den Forderungen hat der Insolvenzverwalter bisher 11,3 Millionen Euro anerkannt und 21,1 Millionen Euro bestritten, berichtet der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Aussendung am Dienstag.

Die beträchtliche Differenz ist darauf zurückzuführen, dass zahlreiche Forderungen vorerst aus Vorsichtsgründen bestritten wurden, bis zur endgültigen Abklärung von Aussonderungsansprüchen. Unter einer Aussonderung versteht man die Entnahme von Sachen oder Rechten aus der Insolvenzmasse auf Verlangen eines Berechtigten. Brigitte Dostal vom KSV rechnet aber damit, „dass ein Teil der derzeit noch bestrittenen Forderungen in weiterer Folge anerkannt werden wird.“

Insolvenzverwalter: „Positiver Ausblick“

Am Dienstag fand am Landesgericht St. Pölten die Prüfungs- und Berichtstagsatzung statt. Dabei habe Insolvenzverwalter Volker Leitner einen „grundsätzlich positiven Ausblick auf den angestrebten Sanierungsplan“, meldete der KSV. Nach Einschätzung des KSV „wird sich jedoch erst knapp vor der Sanierungsplantagsatzung konkret beurteilen lassen, ob die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen, die eine Redimensionierung des Unternehmens vorsehen, greifen“.

Jetzt liegt die Entscheidung über das weitere Schicksal des Unternehmens bei den Gläubigern. Sie müssen am 8. Mai über den Sanierungsplan abstimmen, der eine Quote von 20 Prozent vorsieht. „Es wird jedoch noch festzulegen sein, in welcher Höhe und zu welchen Zahlungsmodalitäten eine Sanierungsplanquote für die Gläubiger akzeptabel ist", so Insolvenzexpertin Brigitte Dostal.

Die Pleite der Forstinger Österreich GmbH ist der bislang drittgrößte Insolvenzfall Österreichs im Jahr 2018, gemessen am Volumen der Passiva. Größer waren nur die Insolvenzen der NIKI Luftfahrt GmbH (Passiva 153 Mio. Euro) und der in Wien angesiedelten WW Holding AG (vormals WIENWERT Holding AG mit Passiva von 55,4 Mio. Euro).

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