Premiere für neues Damen-Elite-Radrennteam

Niederösterreichs derzeit einziges Damen-Elite-Radrennteam startet in seine Premierensaison. Erst zu Jahresbeginn gegründet will die Union Pielachtal zu einem rot-weiß-roten Aushängeschild im Damen-Radsport werden.

Mit sechs Fahrerinnen startet das Damen-Elite-Radrennteam der Union Pielachtal in seine erste Saison. Geht es nach Obmann und Gründer Florian König, sollen es möglichst bald mehr werden. „Wir wollen eine Anlaufstelle für Juniorenfahrerinnen werden, gleichzeitig aber auch Elitefahrerinnen die Basis bieten, auf internationaler Ebene Rennen zu bestreiten", sagt er im Gespräch mit noe.ORF.at.

Mit ihrer jungen Mannschaft tritt die Union Pielachtal in große Fußstapfen erfolgreicher Damen-Teams aus Niederösterreich, allen voran dem Team „ELK Haus Niederösterreich“. Das Team prägte lange Zeit den heimischen Radsport und war bis vor wenigen Jahren sogar noch Teil der Weltspitze.

Mischung aus Talent und Routine

Den Fokus legt die Union Pielachtal auf Nachwuchstalente aus der Region. So kommen drei der sechs Fahrerinnen aus Niederösterreich. Die 25-jährige Nathalie Birli wohnt in Bad Fischau-Brunn (Bezirk Wiener Neustadt-Land), die 22-jährige Angela Adelsberger kommt aus Waidhofen an der Ybbs, ebenso wie Hannah Streicher.

Angela Adelsberger, Alisa von Oijen, Nathalie Birli, Hannah Streicher und Elisa Götzinger

Daniel Strobl

Das Damen-Eliteteam der Union Pielachtal (v.l.): Angela Adelsberger, Alisa von Oijen, Nathalie Birli, Hannah Streicher und Elisa Götzinger

Die erst 17-Jährige Streicher ist die große Zukunftshoffnung der Mannschaft. Die Berg-Spezialistin hat heuer gute Chancen auf ein Ticket für die Heim-WM in Innsbruck im September. Die Führungsarbeit im Team übernimmt Alisa van Oijen. Die Salzburgerin ist die erfahrenste Athletin und deshalb auch Kapitänin.

Das Damen-Eliteteam aus Prinzersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) ist das einzige in Niederösterreich. Der Grund liegt für den Obmann auf der Hand. „Der Radsport ist immer noch eine Randsportart. Und der Damen-Radsport ist die Randsportart der Randsportart. Es fehlen einfach die finanziellen Mittel.“

Große Ziele mit kleinen Mitteln

National haben die Damen große Ziele. Sie wollen um Spitzenplätze kämpfen. International ist die Konkurrenz dafür zu groß, sagt König. „Wir haben ein Mini-Budget und einen Mini-Kader. International gibt es mittlerweile einige Profimannschaften, bei denen die Damen ihr Geld mit dem Radsport verdienen. In der Weltelite mitzumischen ist für uns unvorstellbar.“ Deshalb mache die Suche nach Sponsoren auch einen großen Teil seiner Tätigkeit aus, so König.

Zu den Höhepunkten der Saison zählt am 21. und 22. April der „Grand Prix Fliegerhorst“ vor heimischer Kulisse in Markersdorf an der Pielach (Bezirk St. Pölten-Land). Außerdem nehmen die Damen in ihrer Premierensaison gute Platzierungen im Österreich-Cup und bei den Staatsmeisterschaften ins Visier. Der Start verlief bereits nach Wunsch. Alisa van Oijen durfte sich beim Auftaktrennen in Tschechien über Platz vier freuen. Der Sieg bei den Juniorinnen ging an Hannah Streicher.

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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