Neue Märkte für Rinderzüchter

Die Lebensmittelhandelskette SPAR setzt mit ihrer Marke „TANN schaut drauf“ auf mehr Regionalität, mehr Tierwohl und Produktqualität. 27 Rinderzüchter aus Niederösterreich sind nun Vertragspartner der Lebensmittelkette.

Vor einem Jahr begann man bei SPAR mit Schweinefleisch, jetzt gibt es auch verschiedene Rindfleischprodukte unter der Bezeichnung „TANN schaut drauf“ zu kaufen. Vorerst ist dieses Rindfleisch in Niederösterreich, Wien und dem nördlichen Burgenland erhältlich, das Schweinefleisch aus dieser besonderen Haltung ist österreichweit zu kaufen.

17 Schweine- und 27 Rinderzüchter aus Niederösterreich nehmen an dem Tierwohl-Projekt teil. Die Voraussetzungen, die von SPAR und AMA vorgegeben und kontrolliert werden: Die Schweine und Rinder haben mindestens 40 Prozent mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben, es muss für eine ordentliche Stroheinstreu gesorgt werden, die Tiere haben Beschäftigungsmaterial und Rückzugsorte, Außenklimastallungen, die Licht und Frischluft bringen, und auch das Futter muss besonders hochwertig sein.

Huber: „Alles dreht sich um die Haltung“

SPAR-Geschäftsführer Alois Huber sagte bei der Präsentation des nun um Rinder erweiterten Tierwohl-Projekts vor Journalisten in Wien: „Aufzucht, Fütterung und auch die Haltung von Tieren interessieren den Konsumenten von heute, es ist ein authentischer Blick hinter die Verpackung.“ Es drehe sich alles um die Haltung: „Um die Haltung der Tiere, die innere Haltung der Konsumenten zum Thema Tierwohl und die Erhaltung der Wertschöpfung in Niederösterreich.“

Kühe Tierwohlprojekt Spar

ORF

Die Tiere müssen 40 Prozent mehr Platz haben, als gesetzlich vorgeschrieben

Pernkopf: „Zusätzliche Absatzmöglichkeiten“

Diese Zusammenarbeit schaffe mehrfachen Nutzen, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Zum einen für unsere Konsumentinnen und Konsumenten, die sich erstklassiger Produkte aus der Region sicher sein können. Zum anderen bringt das den niederösterreichischen Bauern zusätzliche Absatzmöglichkeiten und echte Zukunftsperspektiven. Zum dritten hilft es der Landwirtschaft, weil das Bewusstsein für regionale Lebensmittel gestärkt wird.“

Bei Josef Lorenz, Landwirt in Schmida nahe Stockerau (Bezirk Korneuburg), stehen 180 Rinder im Stall. Er ist einer der 27 niederösterreichischen Rinderzüchter, die an SPAR liefern. „Sie haben viel mehr Bewegungsmöglichkeiten. Wenn es ihnen im Stall einmal zu stickig werden sollte, dann gehen sie einfach ins Freie, selbst bei Minusgraden“, sagt Lorenz über die größten Vorteile für die Rinder bei dieser Art der Haltung.

Die Lebensmittelhandelskette garantiert die Abnahme des Fleisches und zahlt den Züchtern für den Mehraufwand einen höheren Preis. In der TANN-Zentrale in St. Pölten verarbeitet man im Jahr etwa 20.000 Schweine und 2.000 Rinder aus dem Tierwohl-Projekt.

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