Rotes Kreuz testet Hilfeleistung auf zwei Rädern
Der größte Vorteil des Motorrades sei, dass dieses schmäler und damit auch wendiger ist. Dadurch müsse man auf dem Weg zum Einsatzort nicht auf Geschwindigkeit setzen, sondern man sei alleine wegen des geringen Platzes, den man benötige, schneller am Einsatzziel, sagte Notfallsanitäter Raphael Klippl, der Initiator des Pilotversuchs.
ORF
Laut Michael Sartori, dem Stabschef des Roten Kreuzes Niederösterreich, gehe es bei dem Pilotversuch darum, zu testen, ob man mit dem Motorrad einen „Einsatzmehrwert“ erzielen könne. Ausgestattet ist das Motorrad mit einer Notfalltasche für Sanitäter, einem Defibrillator, einem Feuerlöscher und einem Rotkreuz-Bären zum Trösten. Größere Einsätze wird man damit alleine nicht bewältigen, denn bei einem Verkehrsunfall etwa braucht man mindestens zwei Retter und auch Ausrüstung, die nur im Rettungswagen zur Verfügung steht.
Evaluierung in ein bis zwei Jahren
Bei dem Pilotversuch denke man aber vor allem an Erste Hilfe und First-Responder-Möglichkeiten, sagte Sartori. Außerdem sehe man das Motorrad „im Rahmen von größeren Bereitstellungsdiensten bei besonderen Veranstaltungen“. In ein bis zwei Jahren soll das Pilotprojekt evaluiert werden. „Dann werden wir sehen, ob wir einen Einsatzmehrwert daraus lukrieren können oder nicht“, so Sartori.
ORF
Ganz neu sind Rotkreuz-Motorräder auf der Straße übrigens nicht. Von 1991 bis 2004 brachte man mit solchen im Notfall Blutkonserven aus der Blutspendezentrale in Spitäler. Das wurde aus Gründen der Transportkapazität und wegen veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen allerdings eingestellt. Auch in Neulengbach (Bezirk St. Pölten) und Krems gab es bereits Rettungsmotorräder.