10 Jahre „Rutsche“ in den Journalismus

Vor 10 Jahren wurde ein Verein gegründet, der es jungen Menschen ermöglicht, den Journalismus in Niederösterreich in seinen verschiedenen Erscheinungsformen zu erlernen. Zum Jubiläum wurden auch Journalistenpreise vergeben.

Pro Jahr haben vier Jungjournalistinnen und –journalisten die Möglichkeit, hintereinander jeweils drei Monate in den Redaktionen der „NÖN“, des „Kurier“, der Presseabteilung eines Unternehmens und im ORF Niederösterreich zu arbeiten. Das bedeutet insgesamt ein Jahr Erfahrung in allen Spielarten des Journalismus. Dafür wurde im Jahr 2008 der „Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich“ gegründet, der diese vier Stipendiaten auswählt.

Für Martin Gebhart, den Niederösterreich-Chef des „Kurier“ und einen der Geschäftsführer des Vereines, ein Erfolgsmodell: „Fast alle der Absolventinnen und Absolventen haben heute eine Anstellung. Sie haben einen Job gefunden, weil sie einen guten Job gemacht haben.“ ORF-Niederösterreich-Chefredakteur Robert Ziegler, ebenfalls Geschäftsführer, sprach bei einem Festakt am Donnerstag die sehr gute theoretische Ausbildung in Fachhochschulen an, aber: „Der Verein bietet diese Brücke von der Ausbildung bis zum Berufseinstieg, denn gerade in den Medien gilt noch immer das Motto ‚Learning by doing‘, ich lerne es am besten, wenn ich ganz nah an der Praxis bin, wenn ich selbst etwas schreibe, selbst mein erstes Interview führe, selbst meinen Radiobeitrag gestalte, dann lerne ich es, und nirgends anders.“

Seriosität in Zeiten von Fake News

Den Journalismus als Sponsor des Vereins zu fördern, also praktisch die „Gegenseite“, sei für Wirtschaftstreibende kein Widerspruch, sagt Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien: „Gerade in einer Zeit, in der ‚Fake News‘ immer mehr kommen, ist es ganz wichtig, dass wir toll ausgebildete Journalistinnen und Journalisten haben, die wissen, was sie wollen und die letztlich seriös informieren.“ Zum Jubiläum im Raiffeisen-Haus in Wien betonte auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) den Wert des regionalen Journalismus in einer globalisierten Welt: „Bescheid zu wissen, was passiert bei mir in der Region, was passiert direkt vor meiner Haustüre – ich glaube, das ist heute so wichtig wie niemals zuvor.“

Martin Gebhart, Erwin Hameseder, Katharina Sunk (1. Preis), Marcel Kilic (2. Preis), Lisa Röhrer (3. Preis), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Martin Gebhart (von links nach rechts).

NLK Burchhart

Verleihung des „NÖ Journalistenpreises 2018": Martin Gebhart, Erwin Hameseder, Katharina Sunk (1. Preis), Marcel Kilic (2. Preis), Lisa Röhrer (3. Preis), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Robert Ziegler (v.l.)

Journalistenpreis für Katharina Sunk

Jedes Jahr wird auch der niederösterreichische Journalistenpreis für herausragende Arbeiten vergeben. Das Thema des diesjährigen Journalistenpreises lautete „Jung, selbstständig, regional“. Platz 3 ging an die St. Pöltnerin Lisa Röhrer für einen Artikel in der „NÖN“, Platz 2 an den Tullner Marcel Kilic für einen Beitrag in der „Presse“. Der erste Preis wurde an die Badenerin Katharina Sunk überreicht, die für „NÖ heute“, Radio NÖ und noe.ORF.at eine Serie über Jungunternehmer in Niederösterreich gestaltet hatte.

Katharina Sunk ist eine von inzwischen sieben Absolventen und Absolventinnen des Journalismusvereines, die im ORF Niederösterreich ihre berufliche Heimat fanden: „Ich begann mit 16 Jahren bei einer Regionalzeitung zu arbeiten und war dort auch einige Jahre. Erst der Journalismusverein ermöglichte mir, die niederösterreichischen Medien kennenzulernen und so stieß ich auch zum ORF Niederösterreich.“

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