Hansi Hinterseer auf Jubiläums-Tournee

Hansi Hinterseer hat sich 30 Goldene und Platin-Schallplatten ersungen. Seit Ende Februar ist er auf Tournee. Es ist eine Art Jubiläums-Tour, denn seit 25 Jahren steht er als Sänger auf der Bühne und avancierte zum Schlagerstar.

Einen beachtlichen Tournee-Fahrplan stellten Hansi Hinterseer und sein Management auf die Beine. Die musikalische Reise führt seit Ende Februar 2018 fast durch halb Europa. Nun gibt es zum Abschluss noch fünf Konzerte in Österreich. Am kommenden Donnerstag, dem 19. April, treten Hansi Hinterseer und seine Begleitband „Das Tiroler Echo“ im VAZ in St. Pölten auf. Am Donnerstag gastierte die Truppe zum Auftakt der Österreich-Tour in der Arena Nova in Wiener Neustadt.

noe.ORF.at: Herr Hinterseer, wo waren Sie denn bisher auf der Tournee unterwegs?

Hansi Hinterseer: Wir haben jetzt schon unglaublich viele Kilometer auf dem Buckel. Wir sind bis nach Dänemark gekommen, dazu Holland, Belgien, Schweiz, Deutschland - und jetzt sind wir daheim unterwegs.

Hansi Hinterseer beim Konzert

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noe.ORF.at traf den Star der volkstümlichen Musik vor seinem Konzert in Wiener Neustadt. Hansi Hinterseer erzählte aus seinem derzeitigen Leben „on the road“

noe.ORF.at: Wie ist das Tourleben? Ich stelle es mir anstrengend vor.

Hinterseer: Naja, Honiglecken ist es keines. Es ist schon viel Konzentration dabei, viel Disziplin, weil es jeden Tag eine Veranstaltung gibt. Wir haben in der Woche einmal frei, vielleicht sind es nach zehn Tagen Tournee auch zwei Tage. Es erfordert schon viel Konzentration, weil jeden Tag ein anderes Publikum vor der Bühne steht, und es den Zuschauern Wurst ist, ob du nun gut drauf bist oder nicht. Sie wollen unterhalten werden.

Wir sind zum Beispiel heute sieben Stunden im Bus nach Wiener Neustadt gefahren. Wir haben zwar einen toll ausgestatteten Bus, aber trotzdem, das muss man mögen. Man muss sich in der Zeit, in der man sich auf Tournee befindet, klar vor Augen halten, so ist die Situation - und die lebe ich jetzt.

noe.ORF.at: Bei diesem dichten Zeitplan geht aber nicht viel nebenbei, oder doch?

Hinterseer: Richtig, wir haben vielleicht zwei, drei Stunden am Morgen zur freien Gestaltung. Dresden zum Beispiel: diese Kulturstadt gefällt mir wahnsinnig gut, da habe ich schon versucht, etwas davon zu sehen. Aber dann musst du wieder zurück zum Bus und es geht 300 oder 400 Kilometer weiter zur nächsten Konzerthalle.

Rocksong von Hansi Hinterseer gecovert

Hinterseer präsentiert im Konzert seinen neuen Song „Engel“, eine deutschsprachige Version des T. Rex-Hits „Hot Love“ aus dem Jahr 1972.

noe.ORF.at: Ist es da nicht schwierig, dann in eine „professionelle Fröhlichkeit“ zu verfallen?

Hinterseer: Wir sind zum Glück eine „gute Partie“, die Band „Das Tiroler Echo“ und ich. Wenn du auf der Bühne versuchst, den Menschen etwas vorzugaukeln, dann funktioniert das nicht. Die Leute spüren das sofort, ob du es ehrlich meinst oder nicht. Ich bin da ganz stolz auf meine „Manda“, ob Musiker oder die Kollegen von der technischen Crew. Die Techniker hatten auf der Fahrt bei ihrem Bus einen Reifenschaden. Es ist ihnen trotzdem gelungen, innerhalb von nur drei Stunden diese große Bühne aufzubauen. Da stimmt einfach die Liebe zu unserer Sache.

noe.ORF.at: Das ist ja nun eine Jubiläumstour. Seit 25 Jahren treten sie live auf. Ist da der Sportler Hansi Hinterseer gefordert?

Hinterseer: Ich werde oft über Ähnlichkeiten zum Sport gefragt. Natürlich, Disziplin, Konzentration und Kondition sind für beides erforderlich. Aber auch eine gewisse Lockerheit, wie du sie auch bei einem Slalom brauchst, ist wichtig.

Hansi Hinterseer beim Konzert

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noe.ORF.at: Jetzt sind Sie seit 25 Jahren unterwegs, und Sie haben sich sehr, sehr viele Goldene und Platin-Schallplatten ersungen. Ordnen Sie Ihren Erfolg als Musiker höher ein als Ihre erfolgreichere Karriere im Ski-Weltcupzirkus und den Profirennen?

Hinterseer: Das ist beinahe eine gemeine Frage! Das Glück zu haben, dass ich für den Sport ein Talent vererbt bekommen habe, dass ich als junger Mensch bereit war, dieses Talent auszubauen, zu trainieren, zu leben für den Sport, Erfolge zu feiern und ganz nach oben zu gelangen, ist nicht selbstverständlich.

Und dann danach die Chance zu bekommen, professionell in die Musikbranche einzusteigen, etwas, womit ich nicht gerechnet habe, das ist auch unglaublich. Dann kam dazu, dass ich es als Sportler gewohnt war, etwas zu riskieren. „Probiere es aus, was hast zu verlieren“, dieser Gedanke kam sicherlich aus der Kaltschnäuzigkeit heraus, die es dir ermöglicht, Rennen zu fahren.<<

noe.ORF.at: Ihr aktuelles Album heißt „Glück ist für mich...“ Wie definieren Sie Ihr Glück?

Hinterseer: Das klingt jetzt platt: Gesundheit, Familie, ein wenig Erfolg, Frieden. Aber: Es sind oft die kleinen Sachen, die glücklich machen. Das wird einem erst bewusst, wenn man ein Problem hat. Da merkt man dann, dass man mit weniger oft glücklicher ist als mit mehr Dingen um sich herum.

Das Gespräch mit Hansi Hinterseer führte Hannes Steindl, noe.ORF.at

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