Niederösterreicher gehen immer weniger zu Fuß

200 Kilometer legt nach Berechnungen des Verkehrsklubs Österreich (VCÖ) jeder Niederösterreicher pro Jahr zu Fuß zurück. Das sind um acht Prozent weniger als vor 20 Jahren. Für den VCÖ ist eine falsche Raumplanung Schuld daran.

Während im Jahr 1995 noch rund 23 Prozent der Alltagswege zu Fuß zurückgelegt wurden, waren es 20 Jahre später nur mehr 15 Prozent. "Der Rückgang liegt nicht daran, dass die Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen Bewegungsmuffel geworden , sondern an den geschaffenen Siedlungs- und Verkehrsstrukturen. Wenn Supermärkte am Ortsrand gebaut werden, dann können Einkäufe nicht mehr zu Fuß erledigt werden.

Mit der Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung sowie einer fußgängerfreundlicheren Verkehrsplanung könnten Gemeinden und Städte den Anteil der zu Fuß zurückgelegten Strecken wieder deutlich erhöhen, so der VCÖ. Bauten, die zur Verkehrsberuhigung führen, sowie ein dichtes Netz an ausreichend breiten Gehwegen würden es der Bevölkerung erleichtern, Alltagstermine zu Fuß wahrzunehmen. Verbesserungsbedarf sieht der VCÖ auch in den ländlichen Gebieten. Jedes Dorf sollte über einen sicheren Gehweg mit dem Nachbarort verbunden sein, fordert VCÖ-Experte Markus Gansterer.

CO2-Ersparnis durch Gehen

Zu Fuß zum Einkauf, zu Verwandten, ins Kaffeehaus oder zur Arbeit: Die Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen gehen in Summe laut Verkehrsclub Österreich 960.000 Kilometer pro Tag. Nicht inkludiert sind in diesen Berechnungen Wandern, Spazierengehen oder Laufen. Damit vermeide Niederösterreichs Bevölkerung den Ausstoß von 90.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

„Gehen ist die kostengünstigste, gesündeste und sozialste Form der Mobilität. Gleichzeitig ist Gehen aktiver Klimaschutz. Um die Ziele der Klimastrategie zu erreichen, ist es auch wichtig, dass viel mehr zu Fuß gegangen wird“, führt Gansterer weiter aus. Das Potenzial sei sehr hoch: Rund 250.000 Autofahrten werden in Niederösterreich in der Gehdistanz von bis zu 1,4 Kilometern zurückgelegt.

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