Saharastaub ist wieder im Anflug

Der anhaltende Saharawind bringt nicht nur sommerliche Temperaturen nach Österreich, sondern auch Saharastaub. Mit den nächsten Regenschauern wird er aus der Luft gespült. Damit steht uns ein sogenannter Blutregen bevor.

Der Name Blutregen kommt von der Farbe des rot-braunen Sandes, der in einer Flughöhe von 5.000 bis 6.000 Meter nach Österreich gelangt, in den nächsten Tagen wieder auf die Erde niedergehen und sich dann auf Autos, Terrassen oder Fensterbretter legen wird. Schon in der Vorwoche machte der Sand vielen zu schaffen und musste oft mühsam beseitigt werden. Aktuell ist es jedoch sinnvoll, mit dem Saubermachen noch ein wenig zu warten, denn der lästige Sand erwartet uns erneut.

Belastung diesmal schwächer als in der Vorwoche

„Von der Strömungslage her schaut es derzeit wieder so aus, als würde Saharastaub in unsere Richtung transportiert werden können“, weiß Marcus Hirtl, Leiter der Chemischen Wettervorhersage der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien. „Allerdings zeigen die Modelle, dass diese Episode relativ schwächer ausfallen wird als in der letzten Woche. Ich schätze, das ist etwa um den Faktor 100 schwächer.“ Begünstigt durch die prognostizierten Regenschauer könnte der Sand dennoch schon in den nächsten Stunden neue Spuren hinterlassen.

Sahara Staub

ORF

„Im Durchschnitt tritt so etwas etwa alle drei Monate auf, also zwischen vier bis sechs Mal im Jahr. Dieses Mal war es allerdings schon relativ häufig, nicht nur in Zentraleuropa. Wir hatten zum Beispiel im März in Griechenland eine ganz starke Saharastaub-Episode, eine der stärksten seit Jahrzehnten“, sagt Hirtl im Gespräch mit noe.ORF.at.

Weil damals in Griechenland auch Flughäfen gesperrt werden mussten, wird verstärkt nach den Auswirkungen geforscht. Für die Luftgüte in Niederösterreich sind die Folgen allerdings meist überschaubar. „Saharastaub hat natürlich auch einen Anteil Feinstaub“, sagt Elisabeth Scheicher, Leiterin des Luftgütemessnetzes Niederösterreich, betont aber: „Es ist ein natürlicher Staub, der nicht vergleichbar mit dem industriell produzierten Feinstaub ist, den wir uns selbst auch machen.“

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