Museum Gugging zeigt seine Kunst seit 1970

„gehirngefühl.! kunst aus gugging von 1970 bis zur gegenwart“ heißt die neue Dauerausstellung im museum gugging am Campus des IST Austria in Klosterneuburg. Gezeigt werden rund 150 Werke von 15 Gugginger Künstlern.

Ab Donnerstag bis 21. April sind Klassiker der Art Brut bis zu Leonhard Fink zu sehen, kuratiert vom künstlerischen Leiter des Hauses, Johann Feilacher. Eine Ausstellung in der legendären Wiener „Galerie nächst St. Stephan“ markierte 1970 den ersten Kontakt der späteren Gugginger Künstler zur Kunstszene, in der sie international Bekanntheit erlangten, erläuterte Feilacher bei einer Presseführung am Mittwoch.

Schwerpunkt auf jüngerer Generation

Präsentiert werden bereits verstorbene Größen wie August Walla, Philipp Schöpke, Oswald Tschirner, Johann Hauser und Rudolf Horacek, weiters der älteste Künstler, Franz Kernbeis (Jahrgang 1935), und Heinrich Reisenbauer (Jahrgang 1938), der seit 1986 im Haus der Künstler lebt - laut Feilacher ein „Bestseller“ in der Galerie des Hauses. Pate für den Titel der Schau stand Johann Garber, der 1980 „Das fade Gehirngefühl“ schuf - für Feilacher eine „faszinierende Wortschöpfung“, sei doch neurologisch das Gehirn Zentrum der Gefühle. Das Bild ist natürlich ebenfalls ausgestellt. Besucher können an einer Tafel ihre Empfindungen zu diesem Begriff deponieren.

Günther Schützenhöfer

Maria Ziegelböck

Günther Schützenhöfer

Ein Schwerpunkt der Schau ist der jüngeren Generation gewidmet, die in den vergangenen zehn bis 15 Jahren u.a. im offenen Atelier ein „bedeutendes Schaffen“ hervorgebracht habe, wie Feilacher betonte. Dies sind Laila Bachtiar, Leonhard Fink, Helmut Hladisch, Arnold Schmidt, Jürgen Tauscher, den alle fliegenden Objekte faszinieren, Karl Vondal oder Günther Schützenhöfer, der in Gugging aufgewachsen ist, dann wegzog und seit 1999 - gemeinsam mit derzeit 13 weiteren Künstlern - im Haus der Künstler lebt und bereits auf große Ausstellungen in den USA verweisen könne.

Ergänzung durch Fotoporträts der Künstler

Die Werke von Klassikern sind mitunter jenen der gegenwärtigen Künstler gegenüber gestellt - allerdings nicht als zeitlicher Kontrast, wie Feilacher anmerkte, sondern aus optischen Gründen, um in einem mit Bleistiftzeichnungen bestückten Raum mit farbenfrohen Malereien Akzente zu setzen. Im Garber Salon wurden die Künstler-Porträts ergänzt: Die renommierte Fotografin Maria Ziegelböck hat in einem über mehrere Wochen laufenden Projekt Fotoporträts der gegenwärtigen Künstler aus Gugging aufgenommen. In kindlicher Augenhöhe „versteckt“ sich in der Ausstellung „Sepp“, eine Bisamratte von August Walla.

Begleitend zu „gehirngefühl“ ist ein 386 Seiten starker Katalog mit zahlreichen Abbildungen erschienen. Im Rahmenprogramm sprechen beim „gugging talk“ am 2. Mai (19.00 Uhr) Feilacher und Nina Katschnig, Leiterin der Galerie, über die Entwicklungen im derzeitigen Gugginger Kunstschaffen.

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