Gläubige beten für neuen Bischof in St. Pölten

Die Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten rufen in der Pfingstnovene auf, für einen neuen Bischof zu beten. Vor zweieinhalb Jahren hat Bischof Klaus Küng sein Rücktrittsgesuch eingereicht, es gibt noch immer keinen Nachfolger.

Anlässlich seines 75. Geburtstages vor zweieinhalb Jahren reichte Diözesanbischof Klaus Küng - wie es in der Katholischen Kirche beim Erreichen dieses Alters üblich ist - sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Damals wurde seine Amtszeit um ein Jahr verlängert: „nunc pro tunc“, das heißt, dass Küng so lange Bischof bleibt, bis ein Nachfolger ernannt ist.

Vesper für Bischof Klaus Küng

ORF

Bischof Klaus Küng

Derartig lange Wartezeiten sind in der Katholischen Kirche nicht unüblich. In der Diözese Graz-Seckau zum Beispiel ging Bischof Egon Kapellari erst vier Jahre nach seinem Rücktrittsgesuch tatsächlich in Pension, erst drei Monate später wurde mit Wilhelm Krautwaschl ein Nachfolger bestellt. In der Diözese Innsbruck gab es 22 Monate lang eine Sedisvakanz, nachdem Bischof Manfred Scheuer 2015 nach Linz berufen wurde. Erst 2017 wurde Hermann Glettler zum neuen Bischof ernannt.

Lange Wartezeit wegen langwieriger Entscheidung

Die vergleichsweise langsamen Entscheidungsabläufe erklärt Markus Riccabona, Pressereferent der Diözese St. Pölten, einerseits mit der Tatsache, dass der Papst jedes Jahr etwa 400 Bischöfe zu ernennen habe und andererseits mit dem langwierigen Sondierungsprozess. So müsse jeder Bischof zu jeder Zeit eine Liste von Personen vorbereitet haben, die er für geeignet hält, ihm in diesem Amt nachzufolgen. Diese Liste erhält der Päpstliche Nuntius, der die vorgeschlagenen Personen befragt, Empfehlungen sowie Zweifel sammelt und schließlich einen Vorschlag nach Rom schickt.

Im Vatikan entscheidet wiederum die Bischofskongregation über die Vorschläge und legt sie dem Papst vor. Die endgültige Entscheidung trifft dann das katholische Kirchenoberhaupt. Der St. Pöltner Diözesanbischof rechnet aber noch heuer mit einer Entscheidung über seinen Nachfolger, sagte Marcus Riccabona gegenüber noe.ORF.at.

Das traditionelle Gebet der Pfingstnovene ist in der Diözese St. Pölten häufig mit einem Gebet für geistliche Berufe verbunden - heuer bete man außerdem auch für einen neuen Bischof. Wobei Sprecher Markus Riccabona betonte, dass es weder ein Gebet für jemand bestimmten sei, noch ein Gebet darum, dass bald eine Entscheidung fallen möge. Die Diözese habe ja einen Bischof, die Pfingstnovene bitte vielmehr wörtlich um Erleuchtung aller, die den Papst bei der Auswahl eines neuen Bischofs beraten.

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