Landestheater: Von Sophokles bis Jelinek

Das Landestheater spannt in der neuen Spielzeit 2018/19 den Bogen von Sophokles über Brecht bis Jelinek. Als Höhepunkt gilt die Österreichische Erstaufführung von Elfriede Jelineks „Am Königsweg“ in der Regie von Nikolaus Habjan.

Die dritte Saison von der künstlerischen Leiterin Marie Rötzer steht erneut unter dem Motto „Die Welt ist groß“. Als „Highlight“ bezeichnete Rötzer bei der Präsentation am Dienstag in St. Pölten die Premiere von Elfriede Jelineks „Am Königsweg“ am 16. März 2019 im Landestheater. Das Werk wurde 2017 in Deutschland uraufgeführt und dreht sich um US-Präsident Donald Trump, eine große Rolle spielen dabei Puppen.

Eröffnet wird die Spielzeit am 15. September mit Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ in der Inszenierung von Peter Wittenberg. Als Uraufführungen angekündigt wurden „Quasi Jedermann - Helmut Qualtinger, der Menschenimitator“ mit Texten von Helmut Qualtinger und Musik von Wiener Blond in der Inszenierung von Christina Tscharyiski im Großen Haus sowie in der Theaterwerkstatt die Dramatisierung der Kriegserzählung „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“ von Schriftsteller Paulus Hochgatterer, das der aus Niederösterreich stammende Moritz Beichl auf die Bühne bringt, und „Frankenstein“ nach Mary Shelley von Dominic Oley.

Programm Landestheater Niederösterreich

Alexi Pelekanos

Marie Rötzer am Dienstag bei der Präsentation in St. Pölten

Bürgertheater zum ersten Mal im Großen Haus

Auf dem Spielplan stehen außerdem unter anderem die Komödie „Um die Wette“ von Eugene Labiche, inszeniert vom jungen Regisseur und Schauspieler Philipp Moschitz, und Franz Molnars „Liliom“ (Regie: Sandy Lopicic). Die spanische Regisseurin Alia Luque bringt „Ödipus/Antigone“ von Sophokles auf die Bühne.

Eine Österreichische Erstaufführung zeigt 2019 auch das Bürgertheater, das zum ersten Mal im Großen Haus zu sehen ist: Nehle Dick inszeniert „Kinder des Olymp“ von Jacques Prevert. Private Wohnzimmer werden beim Theater-Spiel „Hausbesuch Europa“ der Theatergruppe Rimini Protokoll zur Bühne.

Internationale Gastspiele und Lesungen

Weiters geplant sind Gastspiele etwa des Berliner Ensembles („Der kaukasische Kreidekreis“ von Bertolt Brecht mit Stefanie Reinsperger in der Hauptrolle). Österreich-Premieren sind die Aufführungen des Münchner Residenztheaters mit Nikolaus Habjans Inszenierung „Der Streit“ von Pierre Carlet de Marivaux und des Thalia Theaters Hamburg mit „Michael Kohlhaas - Eine deutsche Erregung“ nach Heinrich von Kleist in der Regie von Antu Romero Nunes.

Lesungen von Maria Köstlinger und Juergen Maurer (Schnitzler-Duette) sowie von Kammerschauspielerin Elisabeth Orth und ihrer Nichte, Schauspielerin Mavie Hörbiger („Die Strudelhofstiege“ von Heimito von Doderer) runden das Programm ab. Als Familienstück für Besucher ab sechs Jahren wird „Alice im Wunderland“ in einer Fassung von Simon Windisch gezeigt.

Programm Landestheater Niederösterreich

metaphor

Als „Herzstück im Spielplan“ kündigte Rötzer Jelineks „Am Königsweg“ an

Landestheater verzeichnet Rekordsaison

„Ich blicke auf eine sehr erfolgreiche und vitale Spielzeit zurück“, sagte Rötzer. Rund 40.800 Besucher in der aktuell laufenden Saison 2017/18 bedeuten bereits jetzt den Höchststand seit der Gründung des Landestheaters im Jahr 2005, berichtete Geschäftsführerin Olivia Khalil. 205 Vorstellungen stellen ebenfalls einen neuen Rekord dar. Die Auslastung liege bei 88 Prozent, der Abo-Anteil bei 23 Prozent.

Khalil kündigte am Dienstag eine Preiserhöhung „unter der Inflation“ an. Die meisten Preise werden um einen Euro angehoben, ausgenommen sind beispielsweise Aufführungen in der Theaterwerkstatt, Gastspiele in der Bühne im Hof und niedrigere Kategorien. Bei Adventlesungen sinken die Eintrittspreise.

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