Schmoll kritisiert Angriffe auf Sanitäter

Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, spricht im „NÖ heute“-Interview von einer neuen „Distanzlosigkeit“ gegenüber Rettungskräften. Als Reaktion auf Angriffe soll die Ausbildung angepasst werden.

Vor allem zwei Vorfälle erregten in den vergangenen Monaten großes Aufsehen. In der Silvesternacht kam es in Horn zu einer Böllerattacke auf ein Team des Roten Kreuzes. Dabei erlitten zwei Sanitäter ein Knalltrauma - mehr dazu in Böller-Attacke auf Sanitäter in Silvesternacht (noe.ORF.at; 4.1.2018). Am Sonntag erst attackierte außerdem ein alkoholisierter Mann in St. Veit an der Gölsen (Bezirk Lilienfeld) einen Sanitäter des Arbeiter-Samariter-Bunds. Auch das Rettungsfahrzeug wurde dabei schwer beschädigt - mehr dazu in Alkoholisierter Mann attackiert Sanitäter (noe.ORF.at; 8.4.2018).

Mehr Angebote für Deeskalation geplant

Dass es hier um mehr Gewalt als früher handelt, bestätigt auch Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich. „Das Phänomen haben wir mittlerweile. Es ist eine gewisse Distanzlosigkeit zu verspüren“, erklärt er im „NÖ heute“-Interview. Er erwarte, dass es nicht bei den beiden Vorfällen bleiben werde.

Studiogespräch Josef Schmoll Rotes Kreuz

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Schmoll im „NÖ heute“-Interview

„Wir werden künftig im Bereich der Deeskalation ausbildungsmäßig Angebote machen“, kündigte der Rotkreuz-Präsident an, ohne nähere Details zu nennen. Außerdem wiederholte er seine Forderung „auf dem schnellsten Weg auch das Strafrecht anzupassen, sodass dafür dann auch entsprechende Strafen vorgesehen sind.“ Diese Forderung, Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehr verschärft und gleichwertig zu schützen, wurde zuletzt Anfang März erhoben - mehr dazu in Mehr Schutz für Einsatzkräfte gefordert (noe.ORF.at; 7.3.2018)