Stausee Ottenstein fehlen fünf Meter Wasser

Die anhaltende Trockenheit im Waldviertel wirkt sich auch auf die Stromproduktion aus. Im Stausee Ottenstein (Bezirk Zwettl) ist der Wasserstand derzeit um fünf Meter niedriger als normalerweise um diese Jahreszeit.

In durchschnittlichen Jahren nimmt der Stausee Ottenstein im Monat April 15,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde auf. Heuer waren es im April aber nur knapp vier Kubikmeter. Der Wasserstand ist um fünf Meter zu gering, „das ist komplett untypisch“, sagt Stefan Zach, Sprecher des Betreibers EVN. Die Stromproduktion sei jedenfalls schon spürbar zurückgegangen.

Wasserstand dürfte noch weiter sinken

Der Betreiber nutzt den Stausee allerdings vor allem um Spitzenzeiten beim Stromverbrauch, wie mittags oder abends, abzudecken oder die Schwankungen durch erneuerbare Energien auszugleichen. Die Auswirkungen durch die reduzierte Stromproduktion seien deshalb nur gering, erklärte Zach.

Stausee Ottenstein

ORF.at/Christian Öser

Normalerweise führt der Stausee Ottenstein um diese Jahreszeit deutlich mehr Wasser

In den nächsten Tagen dürfte der Wasserpegel noch weiter absinken, denn damit der Kamp unterhalb des Stausees nicht austrocknet, muss laut Gesetz regelmäßig Wasser abgegeben werden. Und derzeit ist der Abfluss höher als der Zulauf. Damit sich der Stausee wieder füllt, brauche es nun ein bis zwei Wochen ergiebigen Regen, heißt es.

Auch Trinkwasser wird wegen Trockenheit knapp

Die Trockenheit im Wald- und Weinviertel wirkt sich derzeit nicht nur auf die Stromproduktion, sondern auch auf die Landwirtschaft und das Trinkwasser in vielen Gemeinden aus - mehr dazu in Trockenheit: Trinkwasser wird knapp (noe.ORF.at; 7.5.2018). In Dobersberg (Bezirk Waidhofen an der Thaya) wurden die Bewohner aufgerufen, vorerst auf das Befüllen der Swimmingpools zu verzichten.