Thiem verpasste in Madrid ersten 1000er-Titel

Dominik Thiem hat am Sonntag seinen ersten Titel in einem Masters-1000-Turnier verpasst. Der Niederösterreicher war im Finale von Madrid gegen den Weltranglistendritten Alexander Zverev chancenlos und verlor in zwei Sätzen.

Enttäuscht, aber gefasst nahm Dominic Thiem seine Final-Niederlage (4:6, 4:6) zur Kenntnis. Und er bestätigte den Eindruck, dass er nie richtig ins Spiel gekommen ist. „Ich habe gleich im ersten Game mit Rückenwind das Break kassiert, das war der erste Schritt ins Desaster rein. Generell habe ich leider nicht an meine Leistungen von gestern und vorgestern anschließen können“, sagte Thiem.

Tennis Thiem Madrid Finale Niederlage

GEPA pictures/ Cordon Press

Im Finale konnte Thiem nicht an seine beeindruckende Leistungen im Viertel- und Halbfinale anschließen

Dem 24-jährige Thiem, der im Viertelfinale den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal ausgeschaltet und danach erstmals auch den Südafrikaner Kevin Anderson bezwungen hatte, gelang im Finale gegen Zverevs kein Satzgewinn, nicht einmal ein Breakball. Am Ende blieb ihm nur das neidlose Anerkennen der Stärke seines Freundes. „Gratuliere Sascha. Du hast ein tolles Turnier gespielt, hast keine Satz und kein Service abgegeben. Du hast es wirklich verdient.“

Rückfall in der Weltrangliste

Der 21-jährige Zverev war vor allem beim Service unantastbar für Thiem, der auch von seinen Grundschlägen her nicht an die Form der Vorrunden anschließen konnte. Der zweifache French-Open-Halbfinalist wird damit, trotz des neuerlichen Endspiels, eine Position verlieren und im Ranking auf Platz 8 zurückfallen. Er durfte sich mit 600 ATP-Punkten sowie einem Preisgeld von 583.725 Euro brutto trösten. „Es ist immer schwer, wenn man ein Finale verliert, aber ich fühle mich in Madrid wirklich wohl.“

Tennis Thiem Madrid Finale Niederlage

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Auf den Sieg in Madrid muss Thiem zwar weiter warten, dennoch war es für ihn der zweite Finaleinzug in Folge

Das Finale hatte schon gar nicht nach dem Geschmack Thiems begonnen: Nach zwei Vorhandfehlern und einem Doppelfehler gab der Niederösterreicher gleich im ersten Game seinen Aufschlag ab. Zverev agierte hingegen von Beginn an abgebrüht und war in seinen Aufschlagsspielen für Thiem unantastbar. Thiem konnte dem Deutschen sein Spiel überhaupt nicht aufzwingen, zu viele Vorhandfehler bzw. die sehr starke Aufschlagleistung des Gegners waren ein Grund dafür.

Rom als nächstes Turnier-Highlight

Satz zwei begann als Spiegelbild des ersten: Zverev bekam gleich im ersten Spiel einen Breakball, den er zum 1:0 nutzte. Beinahe wäre Thiem bei 15:40 im dritten Spiel schon mit Doppelbreak in Rückstand geraten, schaffte dann aber noch das 1:2. In der Folge war aber ein mit viel Selbstvertrauen ausgestatteter Zverev weiterhin bei seinem Aufschlag nicht zu knacken, Thiem fand im gesamten Spiel keinen Breakball vor. Zverev servierte sicher zu seinem bereits dritten Masters-1000-Titel nach Rom und Montreal (beide 2017) aus.

Thiem fliegt am Montag nach Rom „Sicher habe ich jetzt sehr viel Selbstvertrauen. Aber ich habe wieder eine erbärmliche Auslosung“, stellte er lachend fest. „Aber ich freue mich darauf. Es ist wieder eine Möglichkeit, dass ich das mache, was ich hier nicht geschafft habe. Match für Match meine gute Leistung abzurufen. Mein Ziel ist es, dass ich das in Rom von der ersten Runde an mache.“