Borkenkäfer: Hilfe für Waldbesitzer

Der Borkenkäferbefall in heimischen Wäldern dürfte anhalten. Um die Situation bestmöglich abzuschwächen, wurde von der Landwirtschaftskammer und dem Land ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das Waldbesitzer unterstützen soll.

In Niederösterreich verursachten im Vorjahr Borkenkäfer eine Schadholzmenge von 1,5 Millionen Festmetern. „So ein Schaden wurde noch nie zuvor gemeldet“, hieß es in einer Aussendung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Dazu komme, dass die Borkenkäfer nach dem Winter „noch immer da sind und sich weiter vermehren.“

„Unsere Waldbesitzer und die gesamte Holzbranche befinden sich seit dem Vorjahr in einer Ausnahmesituation. Wir haben auf Entlastung gehofft. Stattdessen haben die Witterungsbedingungen für eine Ausbreitung des Schädlings gesorgt“, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer, Hermann Schultes.

Koordinierungsstellen und Einsatztrupps

Gemeinsam mit dem Land, den Obmännern der betroffenen Bezirksbauernkammern und Vertretern des Waldverbandes wurde deshalb nach entsprechenden Maßnahmen gesucht, um die Schadsituation für die Waldbesitzer abzuschwächen.

Schäden durch Borkenkäfer

dpa-Zentralbild/Martin Schutt

2017 wurde in Niederösterreich durch Borkenkäfer eine Schadholzmenge von 1,5 Millionen Festmetern verursacht

Als erste Maßnahme werden deshalb Koordinierungsstellen auf Landes- und Bezirksebene eingerichtet. Hier erhalten betroffene Waldbesitzer Auskunft über die notwendigen Maßnahmen zur Käferbekämpfung wie etwa das Aufstellen von Borkenkäferfallen oder das Abdecken von gelagertem Rundholz.

Weiters sollen mobile Einsatztrupps weniger erfahrene Grundeigentümer beim Aufarbeiten von Schadholz unterstützen. Damit das Schadholz so schnell wie möglich aus dem Wald kommt, wird das erlaubte Höchstgewicht für Holztransporte von 44 auf 50 Tonnen angehoben. Um den Wald künftig weniger anfällig für den Borkenkäfer zu machen, wird das Aufforsten von Mischwäldern besonders gefördert.

Experten rechnen mit schwierigem Jahr

„Aufgrund der aktuellen Borkenkäfersituation ist es notwendig, rasch zu handeln und unsere Bäuerinnen und Bauern zu unterstützen. Die Forstwirtschaft handelt rasch, um Schadholz aus dem Wald zu bringen. Und wir helfen rasch, um die Forstwirtschaft sowie die Bauern zu unterstützen und unsere Wälder zu schützen“, sagte der für Landwirtschaft zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Trotz aller Maßnahmen sind sich Forstexperten aber einig: Sollten Trockenheit und hohe Temperaturen anhalten, werde es trotz dieser Maßnahmen ein enorm schwieriges Jahr für die Waldbesitzer. „Da der Borkenkäferbefall oftmals einzelstammweise Entnahmen erfordert, sind mit der Schlägerung und Bringung unweigerlich erhöhte Erntekosten verbunden. Das geerntete Holz wird aufgrund des Schädlingsbefalls nur mit deutlichen Preisabschlägen von der Sägeindustrie abgenommen“, erklärte dazu der Obmann des Waldverbandes, Franz Fischer.

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