Rasche Hilfe für Bauern gefordert

Die anhaltende Dürre ist eine der Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht. Am Freitag forderten ÖVP, Bauernbund und Landwirtschaft, die vom Bund geplanten Maßnahmen zur Stärkung der Bauern rasch umzusetzen.

„Im Regierungsprogramm gibt es ein klares Bekenntnis zu einer wettbewerbsfähigen, multifunktionalen und flächendeckenden österreichischen Land- und Forstwirtschaft mit bäuerlichen Familienbetrieben. Darin wurde ein Spektrum an Maßnahmen vereinbart, die es nun rasch umzusetzen gilt“, sagte die Direktorin des Bauernbundes, Klaudia Tanner, am Freitag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

Gemeinsam mit Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner und Landwirtschaftssprecher Richard Hogl (beide ÖVP) forderte sie unter anderem die Umsetzung der Novellierung des Ökostromgesetzes, „um den Abtransport des Holzes aus dem Wald zu forcieren“ sowie die steuerliche Entlastung bei Betriebsmittelkosten.

„Können Kürzungen nicht hinnehmen“

Auch der Aufbau der überregionalen Wasserbereitstellung zur Bewässerung für Trockengebiete sei dringend erforderlich, hieß es am Freitag. „Gerade in so einer Situation können wir Kürzungen im Agrarbudget - angedacht sind minus sechs Prozent - nicht hinnehmen. Hier gilt es, im System und nicht bei unseren kleinstrukturierten bäuerlichen Familienbetrieben zu sparen“, so Tanner.

Rübenrüsselkäfer

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Ein Drittel der Rübenfelder wurden durch den Rüsselkäfer kahlgefressen

Landwirtschaft als „Jobgarant“

Jeder fünfte Arbeitsplatz in Niederösterreich hänge direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab, betonte Ebner. Jeder zehnte Export-Euro werde mit Produkten der heimischen Landwirtschaft verdient. „Die niederösterreichische Landwirtschaft ist Jobgarant, Wirtschaftsmotor und Kornkammer Österreichs“, sagte Ebner.

„Ausfälle in der Landwirtschaft werden zu Ausfällen in der Wirtschaft“, sagte der Landesgeschäftsführer der ÖVP weiter. Die Herausforderungen derzeit seien enorm. Beispielsweise durch die kahlgefressenen Rübenfelder könnte die heimische Zuckerproduktion vor dem Aus stehen, 550 Arbeitsplätze wären davon betroffen - mehr dazu in Schädling: Rübenbauern fürchten um Zukunft (noe.ORF.at; 26.4.2018). Am Dienstag soll ein Aktionsgipfel zu diesem Thema mit Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) stattfinden. Tanner erwartet sich dann Maßnahmen für die Rübenbauern, um die Produktion sicherzustellen.

Borkenkäfer

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40.000 Waldbesitzer müssen sich vor dem Borkenkäfer schützen

„Existenzbedrohender Schaden“ durch Borkenkäfer

Erst am Donnerstag wurde von der Landwirtschaftskammer und dem Land ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das Waldbesitzer gegen den Borkenkäferbefall unterstützen soll - mehr dazu in Borkenkäfer: Hilfe für Waldbesitzer (noe.ORF.at; 17.5.2018).

Landwirtschaftssprecher Hogl betonte die Ausmaße für einzelne Landwirte. „Ich habe viele Betroffene besucht. Der durchschnittliche Schadholz-Anteil pro Waldviertler Betrieb aufgrund des Borkenkäfers beläuft sich auf 100 Erntefestmeter. Die Schadenssumme auf rund 50 Euro pro Erntefestmeter. Das heißt, im Schnitt 5.000 Euro Schaden pro Betrieb – das ist für viele existenzbedrohend.“

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