Gewalt an Schulen ging stark zurück

Die Gewalt an Niederösterreichs Schulen hat 2017 so stark abgenommen wie in keinem anderen Bundesland. Das zeigt eine neue Anzeigenstatistik des Innenministeriums. Dennoch gibt es auch negative Entwicklungen.

121 Straftaten wurden im Vorjahr im Zusammenhang mit heimischen Bildungseinrichtungen angezeigt. Gegenüber dem Jahr davor (154) entspricht das einem Rückgang um mehr als ein Fünftel. Zum Vergleich: In Wiener Schulen gab es in derselben Zeit 413 Anzeigen, was gegenüber 2016 (366) ein Plus von knapp 13 Prozent bedeutetet.

Diese Zahlen veröffentlichte das Innenministerium als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der ÖVP. Darin erkundigten sich die ÖVP-Abgeordneten explizit nach den Zahlen für Wien, verlangten allerdings auch Vergleichswerte aus den anderen Bundesländern. Laut Innenministerium werden Anzeigen, die speziell Bildungseinrichtungen betreffen, erst seit dem Jahr 2013 separat ausgewertet. Eine weitere Aufschlüsselung nach Schultyp gebe es demnach nicht.

Mehr Anzeigen wegen Sexualstraftaten

Dennoch zeigt die Statistik, dass die grundsätzlich positive Entwicklung für Niederösterreich vor allem auf einem Rückgang bei der Zahl der angezeigten Körperverletzungen basiert. Diese sank von 117 auf 77 Delikte. Gleichzeitig gab es allerdings eine leichte Steigerung bei der Zahl der gefährlichen Drohungen.

Bemerkenswert ist zudem, dass die Zahl der Anzeigen im Zusammenhang mit Sexualstraftaten von einem niedrigen Ausgangsniveau aus deutlich anstieg. Im Vorjahr verzeichnete das Innenministerium in Niederösterreich acht Anzeigen wegen sexueller Belästigung und zwei Anzeigen wegen Vergewaltigung - deutlich mehr als in den restlichen Jahren seit Aufzeichnungsbeginn.

Link: