Mit Bohrmaschine auf Einbruchstour

Die Polizei warnt vor „Fensterbohrern“, also Einbrechern, die Fenster oder Terrassentüren aufbohren. In den vergangenen Wochen ist es vor allem im östlichen Niederösterreich vermehrt zu derartigen Fällen gekommen.

Ausgerüstet mit einem Akkuschrauber und meist nur wenigen Bohrern gehen die Täter ans Werk. Nach Angaben der Polizei vor allem in den Bezirken Gänserndorf, Bruck an der Leitha, Mödling, Baden und Wiener Neustadt. In nur wenigen Minuten dringen die Einbrecher über Fenster oder Terrassentüren in Häuser und Wohnungen ein.

Sperrvorrichtungen werden entriegelt

„Konkret wird in das Fenster oder die Terrassentür ein Loch gebohrt. Über dieses Loch wird dann die Sperrvorrichtung entriegelt oder außer Kraft gesetzt, so gelangen die Täter in das Innere eines Hauses oder einer Wohnung“, erklärt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner die Vorgehensweise der „Fensterbohrer“.

Der Lärm, der vor allem beim Aufbohren von Fenstern aus Holz oder Kunststoff entsteht, ist gering, weshalb die Einbrüche oder Versuche auch von Nachbarn nicht bemerkt werden. Die Konsequenz ist, dass die Täter bislang unerkannt entkommen konnten. „Über die Täter können wir im Moment noch nicht viel sagen. Es ist möglich, dass es sich um einen Einzeltäter oder eine oder mehrere Gruppierungen handelt“, so Schwaigerlehner.

Achtsamkeit in sozialen Netzwerken

Die Polizei rät besonders in sozialen Netzwerken zu Vorsicht: „Hier kann man sich schützen, indem man zum Beispiel nichts über längere Urlaube, die man gerade absolviert, postet. Oder auch keine Fotos von Wertgegenständen oder Kunstwerken. Ganz generell sollte man seine Persönlichkeitseinstellungen überdenken und entsprechend einstellen“, so der Sprecher der Landespolizeidirektion.

Außerdem rät die Polizei zu Alarmanlagen, Bewegungsmeldern und Rollläden bei Fenstern und Terrassentüren, die leicht zugänglich sind. Wer sich beraten lassen möchte, kann auch die Kriminalprävention in Anspruch nehmen: „Dazu geht man zur zuständigen Dienststelle, ersucht, dass jemand vorbeikommt und sich das Ganze ansieht und Tipps zur Möglichkeit eines besseren Schutzes gibt. Oder man lässt sich vom Fachhandel beraten.“

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

Links: