Forum Frohner setzt auf „Eva“
Ein wenig Kitsch, Humor aber auch Kritik und Ernsthaftigkeit umfasst die neue Ausstellung im Forum Frohner in Krems. „Eva und die Zukunft. reloaded. Hommage an Werner Hofmann (Part 2)“ setzt sich mit dem Bild der Frau auseinander und basiert laut einer Aussendung auf der historischen Schau „Eva und die Zukunft“, die Hofmann 1986 in der Hamburger Kunsthalle zeigte. Der Kunsthistoriker und Museumsdirektor untersuchte damals das Frauenbild von der Französischen Revolution bis in die Moderne.
Kitsch, Pornografie, Kritik und Humor
Die Künstlerinnen und Künstler Anna Artaker, Renate Bertlmann (Österreichs Vertreterin auf der Biennale 2019), Christa Biedermann, Eva Choung-Fux, Die Damen, Carola Dertnig, Valie Export, Adolf Frohner, Fanni Futterknecht / Marianne Vlaschits, Günther Heinz, Max Klinger, Kiki Kogelnik, Maria Lassnig, Eva Schlegel, Erhard Stöbe und Bernhard Tragut sind mit unterschiedlichen Werken vertreten.
Die Kuratorinnen Brigitte Borchhardt-Birbaumer und Elisabeth Voggeneder, künstlerische Direktorin des Hauses, interpretierten diese Schau nun im Forum Frohner neu und erweiterten sie um aktuelle Beiträge, die das Thema mit Kategorien wie Kitsch, Pornografie, Kritik und Humor umkreisen. Damals in Hamburg wie auch in Krems werden Werke von Valie Export und Maria Lassnig präsentiert. Ebenfalls zu sehen sind Max Klingers namensgebender Radierzyklus „Eva und die Zukunft“ (1898) und als Leihgabe des Ludwig Forums für Internationale Kunst in Aachen Adolf Frohners Gemälde „Das Urteil des Paris“ (1969/70).
Hofmanns Bezug zu Krems
„Umbruch, produktive Krise, Gegenstimmen - das waren die besonderen Kräfte für Werner Hofmanns Ausstellungen und Bücher zur Geburt der Moderne“, erläuterte Borchhardt-Birbaumer. Hofmann (1928-2013) hatte einen Bezug zu Krems: 1995 kuratierte er die Eröffnungsausstellung „Wasser & Wein“ der Kunsthalle sowie 2011 die Schau „Ich traue meinen Augen nicht“ zum zehnjährigen Bestehen des Karikaturmuseums Krems.
APA/Ludwig Schedl
In den vergangenen Jahren habe sich einiges verändert, es würden mehr Künstlerinnen gezeigt, Geschlechterrollen hinterfragt und Migrationsaspekte eingebracht, hieß es in einem Künstlerinnengespräch. Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) hob die Bedeutung Hofmanns als Wegbereiter der Moderne hervor.
Würdigung für Werner Hofmann
Die Schau ist die Fortsetzung einer 2017 begonnenen Reihe. Anlässlich des 90. Geburtstags von Werner Hofmann (8. August) würdigen ihn das mumok und das Forum Frohner in Kooperation mit dem Forum Morgen mit einer Ausstellungsreihe und einem international besetzten Symposium am 28. und 29. September. Die Ausstellung im Forum Frohner ist bis 7. Oktober zu sehen.
Links:
- Forum Frohner zeigt Unbekanntes des Meisters (noe.ORF.at; 5.10.2017)
- Forum Frohner: Hommage an Werner Hofmann (noe.ORF.at; 19.5.2017)