62 Hühner in überfülltem Kleinbus transportiert

Im Bezirk Mödling ist am Montag ein illegaler Tiertransport gestoppt worden. Bei einer Routine-Verkehrskontrolle entdeckte die Polizei im Kofferraum eines Kleinbusses 62 Hühner. Mehrere davon waren bereits tot.

Vier Tiere waren zum Zeitpunkt der Entdeckung schon verendet, zwei weitere Küken mussten aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen an Ort und Stelle euthanasiert werden, berichtete der Wiener Tierschutzverein (WTV), der seinen Sitz in Vösendorf (Bezirk Mödling) hat. Die überlebenden Hühner werden beim WTV betreut.

Tiere unter Gepäckstücken versteckt

Die am Vormittag entdeckten Tiere waren laut Aussendung unter Gepäckstücken verborgen in vier Plastikboxen zusammengepfercht, die mit Plastikfolie ummantelt und durch Gitter und Pappkartons abgedeckt waren. Die Beamten untersagten dem Pkw die Weiterfahrt und verständigten die zuständige Amtstierärztin, die die sofortige Abnahme der Hühner anordnete. Die Vögel befanden sich laut WTV in einem derart kritischen Zustand, „dass jedes Zuwarten den Tod weiterer Tiere bedeutet hätte“. Sie wurden im WTV-Kleintierhaus in Vösendorf untergebracht.

„Die Tiere wurden teilweise zu Tode getrampelt oder sind verdurstet“, hieß es in der Aussendung, in der von „unfassbarer Tierquälerei“ die Rede war. Die überlebenden Vögel waren demnach „allesamt stark dehydriert, in einem schlechten Ernährungszustand sowie völlig verschmutzt und mit Exkrementen übersät“. Sie bekamen sofort Wasser und Futter. Der Zustand einiger Tiere sei noch kritisch. Es handelt sich um sogenannte Brahmas.

Dem Vernehmen nach sei der Pkw von Belgien nach Rumänien unterwegs gewesen. „Die Tiere mussten also bis zu ihrer Rettung bereits mehrere Stunden in ihren ‚Backöfen‘ ausharren“, teilte der WTV mit. Die Amtstierärztin werde Anzeige wegen Tierquälerei erstatten, der WTV werde sich bei einem Strafverfahren als Privatpartei beteiligen.

Politische Forderungen der Tierschützer

WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic forderte die Einrichtung eines Tierschutzverbundes Ostregion. „Wir brauchen dringend einen funktionierenden, organisierten und vernetzten Tierschutzverbund in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, da hier das meiste Tierleid durchgeschleust wird“, erklärte Petrovic. Sie sieht die öffentliche Hand in der Pflicht. „Denn nur mit ehrenamtlicher Mithilfe durch Organisationen wie den WTV wird man dem illegalen Tierschmuggel nicht Herr werden können. Es wäre höchste Zeit für einen runden Tisch zu diesem Thema“, so die WTV-Präsidentin.

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Wiener Tierschutzverein