Komponist Helmut Neumann feiert seinen 80er

Der Komponist Helmut Neumann wird am Dienstag 80 Jahre alt. Neumann lebt in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) und gilt als profilierter Exponent der sogenannten Klangreihentechnik, auch Dritte Wiener Zwölftonschule genannt.

Geboren am 29. Mai 1938 in Wien, besuchte Neumann das Stiftsgymnasium in Schlierbach (Oberösterreich) und studierte Cello, Klavier und Tonsatz am Linzer Bruckner-Konservatorium, am Mozarteum Salzburg und an der Wiener Musikakademie, wo er u.a. Komposition bei Othmar Steinbauer belegte. Eine Verletzung an der linken Hand beendete 1962 seine Karriere als Orchestermusiker.

Neumanns beruflicher Weg führte über eine Versicherungsgesellschaft in die Budgetabteilung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, wo er 1998 in Pension ging. Von 1980 bis 1983 leitete er das Franz-Schubert-Konservatorium in Wien und war dort bis 2001 als Abteilungsleiter für Komposition und Musiktheorie sowie als Lehrer für Cello, Musiktheorie und Komposition weiterhin tätig. Sein kompositorisches Werk - Chor-, Orchester- und Kammermusik - umfasst mehr als 155 Opuszahlen.

Ein Arbeitsleben für die Klangreihenmusik

Neumann wird als Vertreter der Klangreihentechnik, auch Dritte Wiener Zwölftonschule genannt, gesehen, in der Nachfolge von Josef Matthias Hauer und Othmar Steinbauer. Im Jahr 2001 gab Neumann „Die Klangreihen – Kompositionslehre nach Othmar Steinbauer“ heraus und ergänzte und erweiterte damit das unvollendet gebliebene Lehrbuch der Klangreihenkomposition seines Lehrers.

Helmut Neumann Komponist Klosterneuburg

NLK

Helmut Neumann

2003 gründete Neumann gemeinsam mit einigen seiner Kompositionsschüler die „Gesellschaft für Klangreihenmusik“. Eines der vorrangigen Ziele besteht darin, den umfangreichen Nachlass Steinbauers zu sichern und den vorhandenen Bestand an Dokumenten musikwissenschaftlich aufzuarbeiten. Dazu soll ein öffentlich zugängliches Forum errichtet werden, das eine Bibliothek, ein Archiv sowie einen Veranstaltungsraum für Konzerte, Komponistengespräche, Vorträge etc. beherbergt.

Als Obmann der Österreichisch-Isländischen Gesellschaft organisierte Neumann 1984 eine große Islandausstellung in der Österreichischen Nationalbibliothek. Zuletzt übersetzte er den Band „Kleine Weltentwürfe“ des 2011 verstorbenen isländischen Dichters und Philosophen Gunnar Dal ins Deutsche (2017 erschienen). Neumann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich und das Großritterkreuz des Isländischen Falkenordens.

Mit einigen Konzerten wird Neumanns Schaffen als Komponist, aber auch sein pädagogisches Wirken gewürdigt. Ein Geburtstagskonzert im Festsaal der Raiffeisenbank Klosterneuburg am 29. Mai um 19.00 Uhr und ein weiteres Konzert am 11. Juni im Alten Rathaus in Wien bringen neben einigen Uraufführungen des Jubilars auch Werke seiner Schüler zu Gehör.

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