Lehrlingswettbewerb als Exportmodell

Der niederösterreichische Lehrlingswettbewerb „Industrie 4.0" hat am Dienstag zum dritten Mal in St. Pölten stattgefunden. In Niederösterreich ist er damit bereits etabliert. Jetzt wird das Konzept weltweit übernommen.

Um die Aufgaben des Bewerbs bestehen zu können, ist viel Teamgeist gefragt: Pro Team deckt jedes der vier Mitglieder unterschiedliche Kompetenzbereiche ab - etwa Mechanik, Elektronik, Pneumatik und Informationstechnik. Sie arbeiten in ihrem jeweiligen Teilbereich an individuellen Aufgaben, die nur gemeinsam eine vollständige Produktionsanlage ergeben konnten.

Lehrlingswettbewerb St. Pölten

ORF / Neuhofer

Beim Wettbewerb ist Zusammenarbeit gefragt

Sonja Zwazl, Präsidentin der Niederösterreichischen Wirtschaftskammer, betonte bei einer Pressekonferenz die Bedeutung des Dualen Bildungsweges, der Theorie und Praxis verbindet. Gerade die „Industrie 4.0“, also digitalisierte und vernetzte Industriebetriebe, würden qualifizierte Fachkräfte benötigen. Zwazl gab sich aber zuversichtlich: „Der Wettbewerb beweist, dass die Lehre und unsere Lehrlinge fit für die Digitalisierung sind“.

Salzer sieht viele Fragezeichen

Für Thomas Salzer, den Obmann der Sparte Industrie, stehen hinter dem Begriff Digitalisierung noch viele Fragezeichen. Noch wisse man nicht konkret, wohin sich die „Industrie 4.0“ entwickeln werde. Es sei daher umso wichtiger, gut vorzubereitet zu sein, so Salzer. Solche Wettbewerbe würden dabei unterstützen.

Das in Niederösterreich entwickelte Format wird nun auch international angewendet: Zuerst wird es bei den Berufseuropameisterschaften „EuroSkills“ in Budapest in Ungarn zum Einsatz kommen. Teilnehmen sollen daran Teams aus Deutschland, Russland und Österreich. Später dann bei den Weltmeisterschaften, den „WorldSkills“ in der russischen Stadt Kasan ist ebenfalls ein vergleichbarer Wettbewerb geplant.