Hohe Sicherheitsvorkehrungen bei Putin-Besuch

Beim Besuch des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin gelten am Dienstag höchste Sicherheitsvorkehrungen. Betroffen ist etwa der Flughafen Schwechat. Auf der Ostautobahn (A4) ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Schon seit mehreren Tagen überwacht die Polizei die geplanten Fahrtrouten zwischen dem Flughafen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) und Wien. Im Einsatz sind Beamte des Einsatzkommandos Cobra, der Einsatzeinheit, der Landesverkehrsabteilung sowie Sprengstoffexperten. Wie viele Beamte konkret zugeteilt sind, wollte die Polizei nicht bekanntgeben. Das Stadtpolizeikommando Schwechat sei aber für die sichere Fahrt vom Flughafen bis nach Wien und wieder zurück verantwortlich.

„Die Polizei ist für solche Einsätze jedenfalls bestens vorbereitet“, versicherte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Erst vergangene Woche sei ein solches Szenario unter anderem am Flughafen gemeinsam mit dem Bundesheer trainiert worden - mehr dazu in Flughafen war Schauplatz für Anti-Terror-Übung (noe.ORF.at; 30.5.2018).

Piloten müssen Flugplan vorlegen

Laut Verteidigungsministerium wird es zudem über Teilen Wiens sowie des Wein- und Industrieviertels Fluggebietsbeschränkungen geben. „Das heißt, jedes Flugzeug muss bei uns einen Flugplan abgeben, wo er startet, wo er landet und wem das Flugzeug gehört“, erklärt Bundesheersprecher Michael Bauer. Bei unauthorisierten Flügen würden etwa die Eurofighter aufsteigen und den Piloten aus dem Gebiet geleiten. Um den Luftraum zu sichern, werden zehn Flugzeuge und sieben Hubschrauber eingesetzt.

Für Passagiere und den Betrieb am Flughafen hat der Besuch von Wladimir Putin keine Auswirkungen, teilte Flughafensprecher Peter Kleemann mit: „Wir erwarten dabei keine Verzögerungen.“ Allerdings kann es laut Polizei - bei der Ankunft und vor dem Abflug - auf der Ostautobahn zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen kommen.

Sechster Besuch von Putin

Für Putin ist es der erste Arbeitsbesuch innerhalb der Europäischen Union seit seiner Wiederwahl als russisches Staatsoberhaupt im März. Putin war schon fünfmal offiziell in Österreich. Der erste Besuch fand im Februar 2001 statt. Bei seinem letzten Besuch in Wien im Juni 2014 stand die Unterzeichnung des „South Stream“-Vertrags zwischen OMV und Gazprom im Mittelpunkt.

Nun komme Putin auf Einladung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, wie die russische Botschaft betonte. Ein Schwerpunkt sei dabei der 50. Jahrestag des Beginns der Erdgaslieferungen aus der UdSSR nach Europa. Mit Van der Bellen sind ein Vieraugen- und ein Arbeitsgespräch geplant, teilte die Präsidentschaftskanzlei mit - mehr dazu in Wladimir Putin besucht Wien im Juni (wien.ORF.at; 7.5.2018).