Citymaut: Kosten von 250 Millionen befürchtet

Niederösterreich würden durch die Einführung einer Citymaut Kosten von 250 Millionen Euro entstehen, teilte Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) mit. Er fordert eine Verkehrsplanung über Landesgrenzen hinweg.

Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko bezifferte den Park & Ride-Bedarf mit 150 Millionen Euro, darüber hinaus würden zusätzliche Angebote im öffentlichen Verkehr bis zu 100 Millionen Euro kosten. Die Citymaut, die von der Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) vorgeschlagen wurde, würde damit Pendler und das Land Niederösterreich deutlich belasten, während Wien neue Einnahmen lukriere, teilte Schleritzko der APA am Montag mit. 188.000 Erwerbstätige aus Niederösterreich pendeln den Angaben zufolge täglich auf Straße und Schiene nach Wien.

„Landesgrenzen dürfen keine Rolle spielen“

„Bei der Verkehrsplanung in der Ostregion dürfen Landesgrenzen im Denken keine Rolle spielen. Deshalb bin ich erfreut, dass auf Seiten der Wiener Stadtregierung eine gemeinsame Vorgehensweise beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs gewünscht wird“, sagte Schleritzko. Bisher hätten nämlich so manche Maßnahmen eine andere Sprache gesprochen. Konkret würden beispielsweise beim Weiterbau der U-Bahn Park & Ride-Anlagen, etwa an der U1 oder U2, fehlen.

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Umland von Wien sei ein zentrales Anliegen. „Wir wissen, dass wir hier große Herausforderungen haben. Zur Lösung braucht es aber eine gemeinsame Kraftanstrengung und keine populistischen Schnellschüsse“, teilte Schleritzko mit. Viele der geforderten Verbesserungen würden derzeit an Kapazitäts-Engpässen in Wien scheitern. Notwendig sei etwa die Verlängerung bestehender Bahnsteige, um die Kapazität von Zügen zu erhöhen, oder der Bau einer dritten S-Bahn durch Wien.

Gerechtere Aufteilung von Bundesmitteln gefordert

„Wien wird für die Verkehrsplanung vom Knotenpunkt immer mehr zum Flaschenhals in der Ostregion. Wir sind bereit für Verbesserungen“, erneuerte der Verkehrslandesrat seinen Standpunkt - mehr dazu in Citymaut: Scharfe Kritik aus Niederösterreich (noe.ORF.at; 29.5.2018). „Dazu braucht es neben der entsprechenden Infrastruktur in Wien eine gerechte Aufteilung der Bundesmittel, die zurzeit alleine in den U-Bahn-Ausbau der Bundeshauptstadt fließen. Denn nur im Miteinander können wir einen großen Wurf ermöglichen“, so Schleritzko.

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