Insolvenzen: 3.350 Mitarbeiter davon betroffen

Nach der Halbjahresstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870 gab es in Niederösterreich zwar nur eine Insolvenz mehr als im Halbjahr 2017, allerdings ist die Zahl der Passiva und auch jene der betroffenen Mitarbeiter massiv gestiegen.

In der Insolvenzstatistik des KSV 1870 werden keine großen Veränderungen angeführt. So gab es kaum eine Steigerung bei den Firmeninsolvenzen im Halbjahresvergleich - in Niederösterreich war es mit 448 um eine mehr als 2017. Laut KSV 1870 war die größte Insolvenz jene der Fluglinie Niki mit 153 Millionen Euro.

Danach folgte Forstinger mit 32,4 Millionen Euro Passiva und Svoboda Büromöbel mit 8,7 Millionen Euro. Alle Insolvenzen zusammengenommen traf es in Niederösterreich 3.350 Mitarbeiter. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr des Vorjahres waren es knapp 1.300. Nach der Aufstellung des KSV 1870 waren von den Insolvenzen in erster Linie Dienstleistungsunternehmen betroffen, an zweiter Stelle die Bauwirtschaft, gefolgt vom Gastgewerbe.

Zahl der Privatkonkurse stieg rasant an

Die Zahl der Privatkonkurse stieg massiv an. Die größten Zuwachsraten der Durchschnittsschulden und damit die meisten hochverschuldeten Personen, die 2018 ihre Verfahren beantragt haben, findet man in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Auch in den anderen Bundesländern ist der Trend zu höheren Schulden erkennbar, am wenigsten stark ausgeprägt jedoch in Tirol (13 Prozent) und Kärnten (14 Prozent). In Niederösterreich waren es im Vorjahr 389 Fälle, im ersten Halbjahr 2018 hingegen bereits 821 Fälle.

„Diese Zahlen verwundern heute niemanden. Sie wurden der Größenordnung nach vorhergesagt und haben eine klar festzumachende Ursache: Im Jänner 2017 gab die damalige österreichische Bundesregierung bekannt, das Schuldenregulierungsverfahren von sieben auf drei Jahre zu verkürzen und jedwede Mindestquote abzuschaffen“, erklärte dazu der Leiter der Insolvenz im KSV 1870, Hans-Georg Kantner.

Der KSV rechnet derzeit bis zum Jahresende mit maximal 10.000 Privatkonkurse bundesweit und damit einem Wert von circa 45 Prozent über dem Jahr 2017. Der Trend zu hohen Verbindlichkeiten der Schuldner werde abnehmen und die Antragszahlen werden sich letztlich wieder einpendeln. Es ist aus Sicht des KSV 1870 ab dem Jahr 2019 wiederum mit einer Normalisierung der Verhältnisse zu rechnen.

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