Hohe Unfallgefahr auf Eisenbahnkreuzungen

Jährlich passieren etwa 70 Unfälle an Eisenbahnkreuzungen, 95 Prozent davon wegen Fehlverhaltens der Autolenker. Am Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen ruft das Kuratorium für Verkehrssicherheit zu mehr Achtsamkeit auf.

Erst am Dienstag kollidierte ein Auto in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) mit einem Zug. Als ein 20-Jähriger mit seinem Fahrzeug einen Bahnübergang überqueren wollte, schloss sich laut Polizei die Schrankenanlage. Der Mann konnte noch rechtzeitig aussteigen, bevor das Auto vom Zug erfasst wurde. So glimpflich gehen solche Situationen aber nicht immer aus.

Im März verstarb ein Autolenker in Rosenburg (Bezirk Horn), weil sein Auto auf einem Bahnübergang von einem Zug gerammt wurde - mehr dazu in Autofahrer starb bei Kollision mit Zug (noe.ORF.at; 18.3.2018). 70 Unfälle passieren laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) jährlich an Eisenbahnkreuzungen. Dabei sterben jedes Jahr zehn bis 20 Menschen.

Sicherungseinrichtungen werden ignoriert

Das KFV befasst sich deshalb mit der Frage, warum es immer wieder zu solchen Unfällen kommt. Die Auswertung der Unfalldaten zeigt, dass über 95 Prozent der Unfälle an Bahnübergängen auf Fehlverhalten der Straßenbenützer zurückzuführen sind. „KFV-Interviews zeigen, dass Sicherungseinrichtungen – wie beispielsweise Schranken oder Lichtanlagen – immer wieder ignoriert werden“, so Othmar Thann, Direktor des KFV. „Wer sich der Gefahr bewusst ist und aufmerksam auf Verkehrszeichen achtet, ist immer sicherer unterwegs.“

An technisch nicht gesicherten Eisenbahnkreuzungen passieren die meisten Unfälle, heißt es. Auffällig ist laut KFV außerdem, dass 70 Prozent der Verunglückten weniger als zehn Kilometer entfernt wohnen. Laut Thann glauben Ortsansässige den Fahrplan genau zu kennen und "sind sich zu bestimmten Zeiten sicher, dass kein Zug die Kreuzung queren wird.“ Allerdings können schon kleine Änderungen im Fahrplan zu folgenschweren Unfällen führen, so Thann.

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