Unwetter: Katastrophenhilfszug angefordert

Die Feuerwehren in den Unwettergebieten im Bezirk Neunkirchen haben am späten Dienstagabend ihre Arbeiten aus Sicherheitsgründen vorerst beendet. Mittwochfrüh wird zur Verstärkung ein Katastrophenhilfszug eintreffen.

Die mächtigen Gewitter, die über die Bezirke Neunkirchen, Wiener Neustadt, Krems, Zwettl, Gmünd und Waidhofen an der Thaya gezogen waren, führten zu 350 Feuerwehreinsätzen, die 1.100 Mitglieder forderten. Insgesamt wurden in den Unwetterregionen 120 Keller und Häuser teilweise bis zu einem Meter hoch überflutet.

ORF-Reporter Werner Fetz aus Kirchau (NÖ)

ORF-Reporter Werner Fetz berichtet aus der Gemeinde Kirchau im Bezirk Neunkirchen über die Situation nach dem heftigen Unwetter.

Nachdem eine ersten Gewitterzelle am Nachmittag bereits enormen Schaden im Bezirk Neunkirchen angerichtet hatte, zog gegen 20.00 Uhr eine zweite Front über die Region und sorgte erneut für weiträumige Überflutungen, wobei auch mehrere Bäche und Flüsse über die Ufer traten.

Mutter und zwei Kinder aus den Fluten gerettet

In Otterthal (Bezirk Neunkirchen) wurden die Bewohner eines Bauernhofes in letzter Sekunde von der Feuerwehr aus ihrem überfluteten Haus gerettet, so Resperger. Das Rote Kreuz rettete zudem in Otterthal eine Frau mit zwei Kindern im Alter von zwölf und sechs Jahren aus den Fluten. Die drei Personen seien in einem Auto von den Wassermassen überrascht worden, teilte das Rote Kreuz mit.

Verletzte waren nicht zu beklagen. Um bedrohte Objekte zu schützen, wurden Tausende Sandsäcke bereitgestellt. Zudem wurden zwölf Großpumpen in Stellung gebracht. Die Aufräumarbeiten im Bezirk Neunkirchen sollten laut Resperger am Mittwoch in der Früh wieder anlaufen und „werden vermutlich den ganzen Tag andauern“.

Lkw stürzte von einer Brücke in die Thaya

Ein Lastwagen stürzte am Dienstagabend während des schweren Gewitters von einer Brücke in Dobersberg (Bezirk Waidhofen an der Thaya) in die Thaya. Zugfahrzeug und Anhänger seien in der Flussmitte zum Stehen gekommen, der Fahrer sei in der Kabine eingeschlossen worden, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando. Wegen Diesel-Austritts seien Ölsperren errichtet worden.

Lkw in Thaya

BFK Waidhofen a. d. Thaya / Stefan Mayer

Weil sich der Gesundheitszustand des 39-jährigen Fahrers verschlechterte, konnte er von den Feuerwehren nicht gleich geborgen werden. Ein Feuerwehrmann musste zunächst die Notärztin durch den Fluss zum Lkw tragen, damit diese die Erstversorgung vornehmen konnte. Danach sei der Mann aus dem Fahrzeug gerettet und ins Spital gebracht worden.

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